Sonett CXXXIV. von William Shakespeare

So hab’ ich selbst bekannt, daß er sei dein;
Ich selbst, als deines Willens Pfand geweiht,
Gehöre dir, wenn du mein zweites Mein
Mir wiedergiebst, daß Trost es mir verleiht.
Doch weigerst du’s, und frei nicht wünscht er sich,
Denn geizig bist du, während er voll Huld;
Er schrieb, daß er verpfändet sei für mich
Und lud sich auf der Pflichten schwere Schuld.
Der Schönheit Recht wirst geltend du dir machen,
10 
Du Wuchrer, der zu Nutzen Alles kehrt,
11 
Den Freund, der mich vertritt, gestreng bewachen,
12 
Daß ewig ihn mein armes Herz entbehrt.
13 
Hin ist er mir, und dir gehören zwei,
14 
Ganz zahlt er, und dennoch bin ich nicht frei.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Sonett CXXXIV.“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
110
Entstehungsjahr
nach 1580
Epoche
Humanismus, Renaissance & Reformation

Gedicht-Analyse

Das Gedicht ist ein Sonett von William Shakespeare, entstanden wahrscheinlich im 16. oder frühen 17. Jahrhundert.

Auf den ersten Blick ist das Gedicht reich an Formulierungen, die auf eine komplizierte emotionale Dynamik hinweisen. Es scheint, als ob das lyrische Ich eine Art internen oder externen Konflikt durchmacht, vielleicht sogar ein Liebesdreieck.

In einfachen Worten gesagt, scheint das lyrische Ich zu erklären, dass es jemandem gehört (möglicherweise eine Geliebte oder ein Geliebter), aber auch zu wünschen, dass diese Person ihm gehören würde. Diese andere Person scheint jedoch nicht bereit, wiederum dem lyrischen Ich zu gehören. Es besteht eine Art Besitz- und Begehrensdynamik, in der das lyrische Ich gleichzeitig Sehnsucht nach der anderen Person und ein Gefühl des Ungleichgewichts oder der Ungerechtigkeit zum Ausdruck bringt. Dies scheint in den Zeilen 13 und 14 zum Ausdruck zu kommen, in denen das lyrische Ich sagt, dass es die andere Person „verloren“ hat und jetzt dieser Person „zwei gehören“, was darauf hindeuten könnte, dass diese andere Person eine neue Beziehung eingegangen ist.

In Bezug auf Form und Sprache folgt das Gedicht dem traditionellen Aufbau eines Sonetts mit 14 Versen, aufgeteilt in eine Oktave (die ersten acht Verse) und ein Sextett (die letzten sechs Verse). Das Reimschema und die Metrik des Gedichts bleiben jedoch unklar, da die deutsche Übersetzung die ursprüngliche englische Struktur möglicherweise nicht vollständig bewahrt hat. Sprachlich ist das Gedicht formell und poetisch, reich an Metaphern und bildhaften Ausdrücken. Shakespeare verwendet viele finanzielle Metaphern, was auf die Beziehung zwischen Liebe, Besitz und Macht hindeuten könnte. Der Stil ist typisch für Shakespeare, in dem er tiefe emotionale und philosophische Themen in eleganter, aber zugänglicher Sprache präsentiert.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Sonett CXXXIV.“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers William Shakespeare. 1564 wurde Shakespeare in Stratford-upon-Avon geboren. In der Zeit von 1580 bis 1616 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Humanismus, Renaissance & Reformation kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Shakespeare ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 110 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 14 Versen. Der Dichter William Shakespeare ist auch der Autor für Gedichte wie „Sonett CII.“, „Sonett CIII.“ und „Sonett CIV.“. Zum Autor des Gedichtes „Sonett CXXXIV.“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 160 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors William Shakespeare

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu William Shakespeare und seinem Gedicht „Sonett CXXXIV.“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors William Shakespeare (Infos zum Autor)

Zum Autor William Shakespeare sind auf abi-pur.de 160 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.