Sonett CXLVII. von William Shakespeare

Mein Lieben gleicht dem Fieber, strebend immer
Nach dem, was Stoff der Krankheit muß verleih’n;
Es lebt von dem, was macht die Krankheit schlimmer,
Folgend dem fiebrischen Gelüst allein.
Vernunft, der Arzt der schweren Liebespein,
Voll Zorn, daß man nicht hört auf sein Gebot,
Verläßt mich, und verzweifelnd seh’ ich’s ein,
Begierd’ ist – und da hilft kein Arzt – der Tod.
Nichts heilt mich, seit Vernunft mich aufgegeben,
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Die Ruh’ ist dem Wahnwitzigen entfloh’n,
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Den Tollen gleich muß sprechen ich und streben,
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Mein sinnlos Denken spricht der Wahrheit Hohn;
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Daß schön du seist, schwur ich, und hab’s gedacht;
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Der Hölle gleichst du, schwarz bist du wie Nacht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Sonett CXLVII.“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
110
Entstehungsjahr
nach 1580
Epoche
Humanismus, Renaissance & Reformation

Gedicht-Analyse

Das besprochene Gedicht ist „Sonett CXLVII.“ von William Shakespeare, einem englischen Dramatiker und Lyriker. Es stammt aus dem späten 16. bis frühen 17. Jahrhundert.

Beim ersten Eindruck hat das Gedicht einen traurigen und verzweifelten Ton. Es ist eine intensive Darstellung der Leiden, die das lyrische Ich durchlebt. Tatsächlich scheint das lyrische Ich in einem Zustand extremen emotionalen Leidens und Konflikts zu sein, was durch die gesamte Struktur und das Vokabular des Gedichts deutlich wird.

Das Gedicht handelt von einem lyrischen Ich, das seine tiefe und unkontrollierte Liebe zu einer anderen Person beschreibt. Es verwendet die Metapher einer Krankheit, um die Intensität und Zerstörungskraft seiner Liebe darzustellen. Diese Krankheit der Liebe ist so schwer, dass, obwohl das lyrische Ich die Vernunft als Arzt zu Hilfe holt, diese das Feld räumt. Das Ich ist den Mächten seiner Begierde so ausgeliefert, dass sie seinen Tod bedeuten könnten.

Hinsichtlich Form und Sprache folgt das Gedicht der traditionellen Sonettstruktur mit 14 Versen. Es nutzt eine einfache, aber kraftvolle Sprache, um seine Botschaft zu vermitteln. Shakespeare nutzt starke Kontraste und metaphorische Sprache, um das Gefühl von Liebe als Krankheit zu erzeugen. Er beschreibt diese Liebe als „Fieber“, das von dem lebt, was es noch schlimmer macht; eine Referenz auf die zerstörerische Natur unerwiderter oder unkontrollierter Begierde.

Insgesamt ist Shakespeares Sonett CXLVII. ein lebhaftes Beispiel für sein Meisterschaft in der Verwendung von Sprache und formaler Struktur, um tiefe emotionale Zustände auszudrücken. Es ist eine erstaunliche Darstellung der dunklen Seite der Liebe und der Leiden, die sie verursachen kann.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Sonett CXLVII.“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers William Shakespeare. 1564 wurde Shakespeare in Stratford-upon-Avon geboren. Zwischen den Jahren 1580 und 1616 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Humanismus, Renaissance & Reformation zuordnen. Bei Shakespeare handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 110 Worte. William Shakespeare ist auch der Autor für Gedichte wie „Sonett C.“, „Sonett CI.“ und „Sonett CII.“. Zum Autor des Gedichtes „Sonett CXLVII.“ haben wir auf abi-pur.de weitere 160 Gedichte veröffentlicht.

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