Sonett CXLV. von William Shakespeare

Dem Mund, auf dem die Liebe blühte,
Entfloh das bittre Wort: „ich hasse“,
Zu mir, der schmachtend nach ihr glühte.
Doch sieht sie kaum, daß ich erblasse,
Als Mitleid schnell durchzieht ihr Herz;
Sie straft die Zunge, welche zart
Sonst nur gewohnt war sanften Scherz,
Und lehrt sie Grüße andrer Art.
„Ich hasse“ änderte der Schluß,
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Der darauf folgte, wie der Tag
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Der Nacht, die gleich dem Feinde muß
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Entflieh’n zu teuflischem Gemach –
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„Ich hasse“, milderte sie gleich,
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Da sie mich tröstend sprach, „nicht euch.“
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Sonett CXLV.“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
86
Entstehungsjahr
nach 1580
Epoche
Humanismus, Renaissance & Reformation

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts „Sonett CXLV“ ist William Shakespeare, ein englischer Dichter, Dramatiker und Schauspieler, dessen Lebenszeit sich auf die zweite Hälfte des 16. und den Beginn des 17. Jahrhunderts datieren lässt. Er gilt als eine der wichtigsten Figuren der Weltliteratur.

Auf den ersten Blick ist das Gedicht von Konflikten und emotionalen Höhen und Tiefen geprägt. Es handelt sich um eine romantische Liebesszene zwischen dem lyrischen Ich und einer Frau. Die starke Emotion des Hasses, zunächst ausgesprochen von der Frau, scheint eine trennende Macht zwischen den beiden zu sein. Doch das Gedicht nimmt eine Wende und zeigt, dass das Gegenteil der Fall ist.

Inhaltlich geht es in den ersten Versen des Gedichts um die bitteren Worte „Ich hasse dich“, die aus dem Mund der geliebten Frau kommen. Das lyrische Ich zeigt sich erschüttert und entsetzt, scheint aber auch eine gewisse Hoffnung oder ein Verlangen nach Versöhnung auszudrücken. In der nächsten Strophe wird diese Hoffnung bestätigt. Die Frau ändert ihre Aussage und mildert ihre Worte ab. Sie sagt, dass sie nicht das lyrische Ich hasst, was in diesem Kontext wahrscheinlich so viel bedeutet wie sie liebt es.

Formal folgt das Gedicht der Struktur eines Sonettes, es besteht also aus 14 Versen, die traditionell in zwei Quartetten und zwei Terzetten organisiert sind. Die Sprache Shakespeares ist gekennzeichnet durch sinnliche, lebendige Bilder und einen emotionalen, direkten Ton.

Zudem nutzt er kontrastierende Bilder und Metaphern, um die Stimmungs- und Gefühlsschwankungen innerhalb der Beziehung zu verdeutlichen. Wie zum Beispiel der Vergleich des Tages, der auf die Nacht folgt oder das entfliehen der Nacht zu einem teuflischen Ort, um die dramatische Wende im Gedicht darzustellen.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Shakespeare in seinem Sonett einen hohen emotionalen Konflikt schildert, der sich aber zu einer versöhnlichen Liebe wandelt. Dabei nutzt er Sprache und Form geschickt, um dieses Wechselspiel der Gefühle zu illustrieren.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Sonett CXLV.“ des Autors William Shakespeare. Im Jahr 1564 wurde Shakespeare in Stratford-upon-Avon geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1580 und 1616. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Humanismus, Renaissance & Reformation zugeordnet werden. Shakespeare ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 86 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 14 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors William Shakespeare sind „Sonett CIX.“, „Sonett CL.“ und „Sonett CLI.“. Zum Autor des Gedichtes „Sonett CXLV.“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 160 Gedichte vor.

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