Sonett CXLIII. von William Shakespeare
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Wie eine Hausfrau sorglich eilt, zu fangen |
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Ein Federvieh, das fort ihr ist gerannt, |
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Ihr Kind hinsetzt, um hurtig zu erlangen |
4 |
Das Wesen, das ihr Eigenthum genannt, |
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Während ihr ungehütet Knäblein schreit, |
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Daß bei ihm bleibe sie, die voller Sorgen, |
7 |
Der Flüchtling könnte leicht wohl flieh’n zu weit, |
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Ihr Kind verläßt, das gänzlich ungeborgen; |
9 |
So rennst du dem nach, was entflohen dir, |
10 |
Und ich, dein Knäblein, weine hinterdrein; |
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Doch hast du es erreicht, dann komm’ zu mir, |
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Mit Mutterherzen, küsse mich, sei mein. |
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So bitt’ ich, daß zu Theil dir werd’ dein Will, |
14 |
Kehrst du zurück, und machst mein Jammern still. |
Details zum Gedicht „Sonett CXLIII.“
William Shakespeare
1
14
102
nach 1580
Humanismus, Renaissance & Reformation
Gedicht-Analyse
Dieses Gedicht ist ein Sonett von William Shakespeare, einem englischen Dichter und Dramatiker aus der Zeit der Renaissance, der von 1564 bis 1616 lebte.
Beim ersten Lesen fällt auf, dass es eine tiefgehende emotionale Schicht in sich enthält. Es verwendet die Metapher einer Mutter, die ihr Kind zurücklässt, um ein entflohendes Haustier zu verfolgen.
Wenn man den Inhalt des Gedichts in einfachen Worten wiedergibt, schildert das lyrische Ich ein Szenario, in dem jemand, der möglicherweise einen geliebten Menschen oder einen romantischen Partner darstellt, hinter etwas herjagt, das ihm entkommen ist, und dabei das lyrische Ich selbst vernachlässigt. Dies verursacht Leid und Enttäuschung beim lyrischen Ich, das den anderen bittet, zurückzukehren und sein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Liebe zu stillen. Aus dieser Interpretation kann man schließen, dass das lyrische Ich möglicherweise über Einsamkeit, Vernachlässigung und die Notwendigkeit von erbitteter Liebe spricht.
Formal gesehen ist das Gedicht ein Sonett, eine spezielle Art von Gedicht, das sich durch seine strenge Struktur auszeichnet. Es besteht aus 14 Versen und folgt einem strengen Reimschema, was typisch für Sonette ist. Diese Form verleiht dem Gedicht einen Rythmus und Schönheit, die seinen emotionalen Gehalt verstärken.
In Bezug auf die Sprache entwickelt Shakespeare seine Metaphorik gründlich und malt ein anschauliches Bild vom Szenario des lyrischen Ichs. Durch die Verwendung von Wörtern wie „Hausfrau“, „Federvieh“, „Knäblein“ und „Mutterherzen“ schafft er ein Bild altertümlicher Häuslichkeit und Unschuld. Gleichzeitig spiegelt die dringende, fast flehende Sprache des lyrischen Ichs das starke Bedürfnis nach Emotionaler Sorgsamkeit und Verbindung wider. Abschließend kann man sagen, dass das Gedicht gekonnt emotionale Themen mit stilistischer Eleganz und Tiefe verbindet.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Sonett CXLIII.“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers William Shakespeare. Geboren wurde Shakespeare im Jahr 1564 in Stratford-upon-Avon. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1580 und 1616. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Humanismus, Renaissance & Reformation zuordnen. Bei dem Schriftsteller Shakespeare handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 102 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe. Der Dichter William Shakespeare ist auch der Autor für Gedichte wie „Sonett CIV.“, „Sonett CIX.“ und „Sonett CL.“. Zum Autor des Gedichtes „Sonett CXLIII.“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 160 Gedichte vor.
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