Sonett CLIII. von William Shakespeare

Cupido einst den Brand zur Seite schlief;
Dianens Mädchen fand ihn glücklich dort,
Und tauchte seine Liebesfackel tief
In einen kühlen Quell an jenem Ort.
Sogleich durchzieht die heil’ge Liebesgluth
Mit heißen Flammen ihn auf ew’ge Zeit,
Als heißes Bad er jetzt noch Wunder thut,
Und seinen Schutz elender Siechheit weiht.
Doch an des Liebchens Augen neu entzündet,
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Berührt im Spiel des Knaben Brand mein Herz,
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Ich kränkle drauf, und, wo man Hülfe findet,
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Eil’ ich zum Bad, ein Gast voll Liebesschmerz.
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Doch ach! umsonst, nur das Bad kann mir taugen,
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Wo Amor neue Gluth fand, Liebchens Augen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Sonett CLIII.“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
100
Entstehungsjahr
nach 1580
Epoche
Humanismus, Renaissance & Reformation

Gedicht-Analyse

Der Autor dieses Gedichtes ist William Shakespeare, einer der bekanntesten englischen Dramatiker und Lyriker, der in der Elizabethanischen Ära, um das Jahr 1564, lebte und 1616 starb. Dieses Sonett gehört zu seiner Sammlung von 154 Sonetten, die als Shakespeares Sonette bekannt sind und um das Jahr 1609 veröffentlicht wurden.

Das Gedicht beginnt mit einem Eindruck von Mythos und Romantik. Es erzählt eine Allegorie über den Gott der Liebe, Cupido, der neben einer Liebesfackel einschläft, welche in einen Kühlen Quell von Dianens Mädchen getaucht wird und sich so die heilige Liebesglut ausbreiten kann.

In einfachen Worten handelt das Gedicht von der Macht der Liebe. Das lyrische Ich spricht von Cupido, der mit seiner Fackel eingeschlafen ist, und einer Jungfrau, die seine Fackel in einen Quell taucht und entfacht damit eine Glut, die ewig brennen wird. Dieser Brand berührt das Herz des lyrischen Ichs und verursacht bei ihm einen Liebesschmerz. Das lyrische Ich sucht Heilung in dem gleichen Quell, doch findet er, dass nur die Augen seiner Geliebten - der Ort, an dem Amor eine neue Glut gefunden hat - ihm Erleichterung verschaffen können.

Shakespeare verwendet in diesem Sonett eine sehr traditionelle Form, eine Art von Gedicht, das standardmäßig aus vierzehn Zeilen besteht und einen bestimmten Reimschema folgt. Er benutzt ein elegisches Metrum, was einen ernsthaften oder traurigen Ton zum Ausdruck bringt, passend zu dem Thema der unerwiderten Liebe im Gedicht.

Sprachlich gesehen nutzt Shakespeare die Figur des Cupido und Elemente aus der griechischen Mythologie, um die Komplexität und Intensität der Liebe darzustellen. Das lyrische Ich spricht in der Ich-Perspektive, was dem Gedicht eine persönlichere und intimere Dimension verleiht. Es gibt auch eine starke Verwendung von visuellen und sinnlichen Bildern, insbesondere in Bezug auf das Feuer und das Wasser, die als Symbol für die Leidenschaft und die Heilung in der Liebe dienen.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Sonett CLIII.“ des Autors William Shakespeare. 1564 wurde Shakespeare in Stratford-upon-Avon geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1580 bis 1616 entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Humanismus, Renaissance & Reformation zugeordnet werden. Shakespeare ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 100 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe. Weitere bekannte Gedichte des Autors William Shakespeare sind „Sonett CI.“, „Sonett CII.“ und „Sonett CIII.“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Sonett CLIII.“ weitere 160 Gedichte vor.

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