Wie neubegierig die Möve von Heinrich Heine
1 |
Wie neubegierig die Möve |
2 |
Nach uns herüberblickt, |
3 |
Weil ich an deine Lippen |
4 |
So fest mein Ohr gedrückt! |
|
|
5 |
Sie möchte gerne wissen |
6 |
Was deinem Mund entquillt, |
7 |
Ob du mein Ohr mit Küssen |
8 |
Oder mit Worten gefüllt? |
|
|
9 |
Wenn ich nur selber wüßte |
10 |
Was mir in die Seele zischt! |
11 |
Die Worte und die Küsse |
12 |
Sind wunderbar vermischt. |
Details zum Gedicht „Wie neubegierig die Möve“
Heinrich Heine
3
12
54
1844
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Wie neubegierig die Möve“ stammt von Heinrich Heine, einem der bedeutendsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts. Es wurde voraussichtlich in der Mitte des 19. Jahrhunderts geschrieben.
Beim ersten Eindruck wirkt das Gedicht romantisch und innig mit einer Note Leichtigkeit und Humor. Die prägnante Bildsprache und die direkte Ansprache des lyrischen Ichs an das Du machen es zugänglich und lebendig.
Inhaltlich betrachtet, zeigt das Gedicht eine Szene, in der das lyrische Ich sehr nah bei einer anderen Person (wahrscheinlich ein Liebhaber) ist, symbolisiert durch das Ohr, das an die Lippen des anderen gedrückt wird. Eine Möwe, ein Beobachter der Szene, ist neugierig auf das, was das Du zum lyrischen Ich flüstert - ob es Küsse oder Worte sind. Das lyrische Ich selbst ist sich nicht sicher, denn es fühlt, dass Worte und Küsse in seiner Seele auf wunderbare Weise vermischt sind. Insgesamt drückt das lyrische Ich eine tiefe Intimität und emotionale Verbindung mit dem Du aus, verstärkt durch Unsicherheit und Neugier.
In Bezug auf die Form folgt das Gedicht einer einfachen Struktur mit drei Strophen, jede bestehend aus vier Versen. Diese Struktur verleiht dem Gedicht eine rhythmische Leichtigkeit und Klarheit. Die Sprache ist direkt, lebendig und von lebhafter Metaphorik geprägt. Das Gedicht greift das alltägliche Bild einer Möwe auf, um eine komplexe emotionale Erfahrung darzustellen, die Liebe und Unsicherheit kombiniert. Die Worte und Bilder sind einfach und klar, was zur allgemeinen Zugänglichkeit des Gedichts beiträgt.
Insgesamt vermittelt das Gedicht „Wie neubegierig die Möve“ eine leichte und doch tiefgründige Darstellung von Nähe und Unsicherheit in einer intimen Beziehung und nutzt dazu die Kraft des Bildes und der Metapher auf subtile und effektive Weise. Es ist ein typisches Beispiel für Heines romantische Poesie, die oft die Komplexität menschlicher Emotionen aufgreift und dabei eine einfache und direkte Sprache verwendet.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Wie neubegierig die Möve“ ist Heinrich Heine. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. Das Gedicht ist im Jahr 1844 entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 54 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Heine sind „Abenddämmerung“, „Ach, die Augen sind es wieder“ und „Ach, ich sehne mich nach Thränen“. Zum Autor des Gedichtes „Wie neubegierig die Möve“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.
+ Mehr Informationen zum Autor / Gedicht einblenden.
+ Wie analysiere ich ein Gedicht?
Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Heinrich Heine
Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Heinrich Heine und seinem Gedicht „Wie neubegierig die Möve“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.
- Heine, Heinrich - Lyrisches Intermezzo (Gedichtinterpretation)
- Heine, Heinrich - Nachtgedanken (Gedichtinterpretation)
- Heine, Heinrich - Deutschland. Ein Wintermärchen (historischer Hintergrund & Analyse)
- Heine, Heinrich - Deutschland. Ein Wintermärchen (Gedichtinterpretation)
- Heine, Heinrich - Der Wind zieht seine Hosen an
Weitere Gedichte des Autors Heinrich Heine (Infos zum Autor)
- Abenddämmerung
- Ach, die Augen sind es wieder
- Ach, ich sehne mich nach Thränen
- Ach, wenn ich nur der Schemel wär’
- Ahnung
- Allnächtlich im Traume seh’ ich dich
- Almansor
- Als ich, auf der Reise, zufällig
- Alte Rose
- Altes Lied
Zum Autor Heinrich Heine sind auf abi-pur.de 535 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
Freie Ausbildungsplätze in Deiner Region
besuche unsere Stellenbörse und finde mit uns Deinen Ausbildungsplatz
erfahre mehr und bewirb Dich direkt