Wer möchte diesen Erdenball von Wilhelm Busch
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Wer möchte diesen Erdenball |
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Noch fernerhin betreten, |
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Wenn wir Bewohner überall |
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Die Wahrheit sagen täten. |
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Ihr hießet uns, wir hießen euch |
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Spitzbuben und Halunken, |
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Wir sagten uns fatales Zeug |
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Noch eh wir uns betrunken. |
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Und überall im weiten Land, |
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Als langbewährtes Mittel, |
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Entsproßte aus der Menschenhand |
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Der treue Knotenknittel. |
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Da lob ich mir die Höflichkeit, |
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Das zierliche Betrügen. |
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Du weißt Bescheid, ich weiß Bescheid; |
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Und allen macht‘s Vergnügen. |
Details zum Gedicht „Wer möchte diesen Erdenball“
Wilhelm Busch
4
16
69
nach 1848
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichts ist Wilhelm Busch, ein bekannter deutscher Dichter und Zeichner aus dem 19. Jahrhundert.
Beim ersten Eindruck fällt auf, dass das Gedicht eine gewisse Ironie und Kritik an menschlichen Verhaltensweisen zu enthalten scheint. Es geht um Wahrheit und Lüge, Höflichkeit und Betrug und scheint einen zynischen Blick auf menschliche Interaktionen zu werfen.
Inhaltlich führt das lyrische Ich in den ersten beiden Strophen aus, dass Menschen die Wahrheit oft vermeiden und stattdessen Lügen und Betrug bevorzugen, indem sie die Wahrheit als beleidigend und unangenehm darstellen. In der dritten Strophe wird die Notwendigkeit von „Knotenknittel“ angesprochen, Metapher für Konflikte oder Missverständnisse, die aus der Wahrheit entstehen können. In der vierten Strophe lobt das lyrische Ich die Höflichkeit und die Kunst des „zierlichen Betrügens“, da alle in diesem Spiel der Täuschung mitspielen und es scheinbar allen Vergnügen bereitet.
Die Aussage des lyrischen Ich scheint eine Kritik an der oberflächlichen und falschen Art zu sein, wie Menschen miteinander umgehen, indem sie die Wahrheit verbergen und stattdessen Lügen und Höflichkeit bevorzugen, um Konflikte zu vermeiden.
Das Gedicht ist in vier vierzeiligen Strophen mit jeweils zwei Reimpaaren (Kreuzreim) geschrieben, was ein klassisches, klar strukturiertes und schnell verständliches Format ist. Die Sprache ist einfach, direkte und leicht satirisch mit einer Mischung aus Alltagssprache und metaphorischen Ausdrücken. Diese Form und die einfache Sprache unterstützen den ironischen Ton des Gedichts und die Kritik an den menschlichen Verhaltensweisen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Buschs Gedicht „Wer möchte diesen Erdenball“ eine scharfe und satirische Kritik an den täuschenden Verhaltensweisen der Menschen darstellt und in seiner ironischen Ausdrucksweise zum Nachdenken über die ehrliche Kommunikation in unserer Gesellschaft anregt.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Wer möchte diesen Erdenball“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Wilhelm Busch. Der Autor Wilhelm Busch wurde 1832 in Wiedensahl geboren. Zwischen den Jahren 1848 und 1908 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Wiesbaden u. Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 69 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Wilhelm Busch sind „Also hat es dir gefallen“, „Auf Wiedersehn“ und „Auf den Sonntag früh Morgen“. Zum Autor des Gedichtes „Wer möchte diesen Erdenball“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 208 Gedichte vor.
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Zum Autor Wilhelm Busch sind auf abi-pur.de 208 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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