Wenn ich dereinst ganz alt und schwach von Wilhelm Busch

Wenn ich dereinst ganz alt und schwach,
Und ’s ist mal ein milder Sommertag,
So hink ich wohl aus dem kleinen Haus
Bis unter den Lindenbaum hinaus.
Da setz ich mich denn im Sonnenschein
Einsam und still auf die Bank von Stein,
Denk an vergangene Zeiten zurücke
Und schreibe mit meiner alten Krücke
Und mit der alten zitternden Hand
 
10 
Bertha
 
11 
So vor mir in den Sand.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Wenn ich dereinst ganz alt und schwach“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
11
Anzahl Wörter
66
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Wenn ich dereinst ganz alt und schwach“ wurde von Wilhelm Busch verfasst, einem deutschsprachigen Dichter des 19. Jahrhunderts, berühmt für seine humorvollen und satirischen Verse. Die zeitliche Einordnung des Gedichts ist schwierig, da keine konkreten historischen Bezüge im Text vorhanden sind.

Auf den ersten Blick erweckt das Gedicht einen melancholischen und sentimentalen Eindruck. Es spricht von Alter, Einsamkeit und Erinnerung, was oft Themen in den späteren Lebensjahren sind.

Das lyrische Ich, höchstwahrscheinlich ein alter Mann, äußert sich über seine Gedanken und Gefühle, wenn er alt und schwach wird. Er stellt sich vor, wie er an einem milden Sommertag sein Haus verlässt, um im Sonnenschein unter einer Linde zu sitzen. Einsam und in stiller Reflexion lässt er seine Vergangenheit Revue passieren und gräbt mit seiner Krücke den Namen „Bertha“ in den Sand.

Das Gedicht beschreibt somit eine Sehnsucht nach vergangenen Zeiten und erzeugt eine melancholische Stimmung. Bertha könnte eine Person aus der Vergangenheit des lyrischen Ichs sein, die eine besondere Bedeutung hatte, womöglich eine verloren gegangene Liebe. Durch das Schreiben ihres Namens in den Sand symbolisiert das lyrische Ich seine beständige Erinnerung und Sehnsucht.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen, wobei die ersten neun Verse eine inhaltlich zusammenhängende Einheit bilden, während die letzten beiden Strophen jeweils nur einen Vers umfassen. Die Sprache ist einfach und direkter Natur, was die Emotionalität des Textes unterstreicht. Außerdem verwendet der Autor bildhafte und leicht verständliche Metaphern, um das Thema Alter und Erinnerung zu thematisieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht „Wenn ich dereinst ganz alt und schwach“ eine melancholische und bewegende Reflexion über das Altern, die Vergänglichkeit und die Erinnerung darstellt. Es zeigt, dass das Vergangene trotz des fortschreitenden Alters immer präsent sein kann und wirkt zugleich universell und gleichzeitig zutiefst persönlich.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Wenn ich dereinst ganz alt und schwach“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Wilhelm Busch. Busch wurde im Jahr 1832 in Wiedensahl geboren. Im Zeitraum zwischen 1848 und 1908 ist das Gedicht entstanden. In Wiesbaden u. Berlin ist der Text erschienen. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das Gedicht besteht aus 11 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 66 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Wilhelm Busch sind „Ach, wie geht’s dem Heilgen Vater“, „Als Christus der Herr in Garten ging“ und „Als er noch krause Locken trug“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Wenn ich dereinst ganz alt und schwach“ weitere 208 Gedichte vor.

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