Wenn die sich Künstler einladen von Joachim Ringelnatz
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Sie haben dich eingeladen |
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Und bieten dir nichts |
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Als nur den Schein ihres Lichts. |
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Und wollen doch in dir baden. |
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Sie haben auch dich gehabt. |
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Ihr Gästebuch wird dich nennen. |
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Sie waren so begabt, |
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Dich zu kennen. |
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Dir wird neben Speise und Trank |
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Jedweder Luxus serviert. |
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Beim Abschied zahlst du geniert |
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Den armen Dienern noch ärmeren Dank. |
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Und dann, daheim, bist du krank. |
Details zum Gedicht „Wenn die sich Künstler einladen“
Joachim Ringelnatz
4
13
63
1932
Moderne,
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Wenn die sich Künstler einladen“ stammt von Joachim Ringelnatz, einem deutschen Autor und Maler, der von 1883 bis 1934 lebte. Die zeitliche Einordnung liegt somit in der Epoche der Weimarer Republik und der Beginn der NS-Zeit, eine Phase politischer und gesellschaftlicher Umwälzungen in Deutschland.
Bei der ersten Lektüre des Gedichtes wird schnell deutlich, dass es eine Kritik am Künstlermilieu und dessen Umgang mit anderen Künstlern darstellt. Zunächst geht das lyrische Ich darauf ein, dass Künstler, die eine herausgehobene Stellung genießen, oft andere Künstler einladen, jedoch ihnen nur den Schein ihres Ruhmes anbieten und sich an ihrem Glanz berauschen möchten. Im weiteren Verlauf wird klar, dass das lyrische Ich sich von den Gastgebern ausgenutzt fühlt. Ihre Gastfreundschaft erscheint oberflächlich und prahlerisch, sie wollen sich mit dem Ruhm des eingeladenen Künstlers schmücken. Der Künstler fühlt sich benutzt und bleibt trotz aller aufgewendeten Gastlichkeit ungenährt und unzufrieden.
Das Gedicht besteht aus vier Strophen mit einer variierenden Anzahl von Versen. Die ersten drei Strophen bestehen aus jeweils vier Versen, die letzte Strophe aus nur einem Vers, was den traurigen Schlusspunkt unter die gedankliche Entwicklung setzt. Die Sprache des Gedichts ist klar und direkt, voller Bilder, die das Empfinden des lyrischen Ichs veranschaulichen. Die Melancholie und Frustration, die in den Worten mitschwingt, illustriert das enttäuschende Erlebnis des lyrischen Ichs.
Das Gedicht klingt in einem Negativ-Tenor aus, als sich das lyrische Ich letztendlich bedrückt und enttäuscht zeigt. Dieser pessimistische Ausklang setzt eine emotionale Stimmung, die das gesamte Gedicht bestimmt. Es ist ein eindringlicher Kommentar über die Oberflächlichkeit und Selbstbezogenheit in der Künstlerwelt, der auf den Leser einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt.
Weitere Informationen
Joachim Ringelnatz ist der Autor des Gedichtes „Wenn die sich Künstler einladen“. Ringelnatz wurde im Jahr 1883 in Wurzen geboren. Im Jahr 1932 ist das Gedicht entstanden. In Berlin ist der Text erschienen. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Bei dem Schriftsteller Ringelnatz handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das Gedicht besteht aus 13 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 63 Worte. Der Dichter Joachim Ringelnatz ist auch der Autor für Gedichte wie „Abschied von Renée“, „Abschiedsworte an Pellka“ und „Afrikanisches Duell“. Zum Autor des Gedichtes „Wenn die sich Künstler einladen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 560 Gedichte vor.
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Zum Autor Joachim Ringelnatz sind auf abi-pur.de 560 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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