Auf dem Brocken von Heinrich Heine
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Heller wird es schon im Osten |
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Durch der Sonne kleines Glimmen, |
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Weit und breit die Bergesgipfel, |
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In dem Nebelmeere schwimmen. |
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Hätt’ ich Siebenmeilenstiefel, |
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Lief ich, mit der Hast des Windes, |
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Ueber jene Bergesgipfel, |
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Nach dem Haus des lieben Kindes. |
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Von dem Bettchen, wo sie schlummert, |
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Zög’ ich leise die Gardinen, |
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Leise küßt’ ich ihre Stirne, |
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Leise ihres Munds Rubinen. |
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Und noch leiser wollt’ ich flüstern |
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In die kleinen Lilien-Ohren: |
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Denk’ im Traum, daß wir uns lieben, |
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Und daß wir uns nie verloren. |
Details zum Gedicht „Auf dem Brocken“
Heinrich Heine
4
16
82
1824
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Auf dem Brocken“ stammt aus der Feder des berühmten deutschen Dichters Heinrich Heine. Er lebte von 1797 bis 1856 und zählt somit der Epoche des 19. Jahrhunderts zugehörig, welches auch als literarisches Zeitalter des Realismus und der Romantik bekannt ist.
Bereits beim ersten Lesen des Gedichts wird ein Gefühl von Sehnsucht und Fernweh erzeugt. Die Liebe und das Verlangen des lyrischen Ichs nach der geliebten Person wird durch die Sehnsucht nach Nähe und durch den Wunsch, sie in ihren Schlaf zu begleiten, deutlich.
Inhaltlich beschreibt das Gedicht die romantische Vorstellung des lyrischen Ichs, die Distanz zu der geliebten Person überwinden zu wollen. Es steht metaphorisch auf einem Gipfel und blickt sehnsüchtig auf den Ort, an dem die geliebte Person schläft. In der zweiten Strophe äußert das lyrische Ich den Wunsch, mit Siebenmeilenstiefeln zu dem Haus des geliebten Kindes zu laufen. In der dritten und vierten Strophe malt es sich aus, wie es leise die Gardinen des Bettes ziehen, ihr einen Kuss auf die Stirn geben und ihr Liebe ins Ohr flüstern würde. Dies deuten darauf hin, dass das lyrische Ich eine starke Sehnsucht und Liebe empfindet.
Die Form des Gedichts ist klassisch, mit vier Strophen und jeweils vier Versen. Die einfache und klare Sprache, die von Heine verwendet wird, unterstützt die leichten, flüchtigen Gefühle und Gedanken, die im Gedicht ausgedrückt werden. Durch die Beschreibung von Naturmotiven, wie dem Licht des Osten und der Bergesgipfel, die im Nebel schwimmen, erweckt das Gedicht eine poetische und romantische Stimmung.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass „Auf dem Brocken“ ein erzählerisches Liebesgedicht ist, in dem das lyrische Ich seine tiefen Gefühle und Sehnsüchte offenbart. Die romantischen Vorstellungen und Wünsche unterstreichen die während des 19. Jahrhunderts vorherrschende Romantik und wird durch die ansprechende, bildhafte Sprache von Heine eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Auf dem Brocken“ des Autors Heinrich Heine. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1824 zurück. Erschienen ist der Text in Hamburg. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Der Schriftsteller Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 82 Worte. Der Dichter Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Altes Lied“, „Am Golfe von Biskaya“ und „Am Kreuzweg wird begraben“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Auf dem Brocken“ weitere 535 Gedichte vor.
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