Weit von hier von Charles Baudelaire

Dies ist das haus das geweihte
Wo die von zierden Umreihte
Stille und immer Bereite
 
Mit der hand ihren busen kühlt·
Elbogen im kissen wühlt
Und der wasser klagen fühlt:
 
Dies ist ihr zimmer verschwiegen ...
Fern singt der wind und die see.
Seufzer im liede fliegen
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Jene verwöhnte zu wiegen.
 
11 
Gerieben vom scheitel zur zeh
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An ihrem leibe sich schmiegen
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Salböl und benzoë ...
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Und blumen bringt eine fee.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Weit von hier“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
68
Entstehungsjahr
nach 1837
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Charles Baudelaire, ein französischer Lyriker und Essayist des 19. Jahrhunderts. Er gilt als einer der bedeutendsten Dichter der französischen Literatur und einer der wichtigsten Vertreter des Symbolismus.

Zunächst fällt auf, dass das Gedicht eine sehr ruhige, beinahe meditative Atmosphäre zu haben scheint. Es handelt von einem Ort und einer Figur, die beide voller stiller Schönheit und Reinheit gezeichnet sind.

Im Detail erzählt das Gedicht von einer geheiligten Stätte und einer scheinbar weiblichen Person, die in ständiger Bereitschaft und Ruhe lebt. Sie spürt die „klagen des wassers“ und ihr Zimmer ist abgeschieden und ruhig. Die Natur, repräsentiert durch den Wind und das Meer, liefert eine entfernte Melodie, und es gibt einen Hinweis auf eine sinnliche Erfahrung, bei welcher sich Salböle und Harze auf ihren Körper reiben.

Auf den ersten Blick scheint es, als ob das lyrische Ich eine Art Sakralität und Reinheit darstellt, sowohl im Raum als auch in der Person. Es wird ein Bild von stiller Hingabe, Meditation oder sogar kontemplativer Geborgenheit gemalt. Der Raum und die Person scheinen in Frieden und distanzierter Abgeschiedenheit zu existieren.

Unter Bezugnahme auf die Form haben wir hier ein relativ strukturiertes Gedicht. Es besteht aus vier Strophen, wobei die ersten beiden Strophen jeweils drei Verse und die letzten beiden Strophen jeweils vier Verse haben. Die Verse folgen keinem festen Reim- oder Metrumschema, was einen freien Rhythmus schafft, der gut zur fließenden, meditativen Atmosphäre des Gedichts passt.

Die Sprache ist recht einfach und geradlinig, jedoch mit einer gewissen Schönheit in ihrer Einfachheit. Der Dichter benutzt einige Metaphern, vor allem in Bezug auf die natürlichen Elemente und die sinnliche Erfahrung der Frau. Baudelaire schafft es, mit wenigen Worten eine tiefe und komplexe Atmosphäre zu erzeugen. Selbst in seiner Schlichtheit bleibt die Sprache reich an Bildern und Andeutungen, die viel Raum für Interpretationen lassen.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Weit von hier“ des Autors Charles Baudelaire. Geboren wurde Baudelaire im Jahr 1821 in Paris. Im Zeitraum zwischen 1837 und 1867 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 68 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 14 Versen. Weitere Werke des Dichters Charles Baudelaire sind „Darstellung“, „Das Faß des Hasses“ und „Das Gebet eines Heiden“. Zum Autor des Gedichtes „Weit von hier“ haben wir auf abi-pur.de weitere 101 Gedichte veröffentlicht.

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