Was treibt dich umher, in der Frühlingsnacht? von Heinrich Heine
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Was treibt dich umher, in der Frühlingsnacht? |
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Du hast die Blumen toll gemacht, |
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Die Veilchen, sie sind erschrocken! |
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Die Rosen, sie sind vor Schaam so roth, |
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Die Liljen, sie sind so blaß wie der Tod, |
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Sie klagen und zagen und stocken! |
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O, lieber Mond, welch frommes Geschlecht |
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Sind doch die Blumen! Sie haben Recht, |
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Ich habe Schlimmes verbrochen! |
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Doch konnt’ ich wissen, daß sie gelauscht, |
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Als ich von glühender Liebe berauscht, |
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Mit den Sternen droben gesprochen? |
Details zum Gedicht „Was treibt dich umher, in der Frühlingsnacht?“
Heinrich Heine
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12
76
1844
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Was treibt dich umher, in der Frühlingsnacht?“ stammt von Heinrich Heine, einem der bekanntesten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts. Randdaten seines Lebens sind der 13. Dezember 1797 und der 17. Februar 1856.
Das Gedicht hinterlässt beim ersten Lesen möglicherweise einen melancholischen oder romantischen Eindruck. Das lyrische Ich spricht den Mond an und vergleicht die Reaktionen von Blumen – die personifiziert als sensible und ehrliche Wesen dargestellt werden – auf seine nächtlichen Streifzüge und seine Liebe, die er mit den Sternen teilt.
Im Wesentlichen handelt das Gedicht von einer nicht erwiderten oder geheimen Liebe, die das lyrische Ich 'berauscht'. Es hat in der Nacht mit den Sternen darüber gesprochen und dabei nicht bemerkt, dass die Blumen ihm zuhören. Die Reaktionen der Blumen darauf - von Scham (Rosen), Schock (Veilchen) und Todesschrecken (Lilien) - könnten seine inneren Konflikte und Schuldgefühle darstellen.
Heine nutzt in diesem Gedicht eine klare und einfache Sprache, die einen gewissen romantischen Charme hat. Der Autor verwendet Personifikationen, wenn er einzelnen Blumen menschliche Gefühle zuschreibt. Der Mond wird auf ähnliche Weise personifiziert, wenn er als Zuhörer und Teilnehmer am Dialog gilt. Das Gedicht hat ein bis auf wenige Kadenzen durchgehendes jambisches Metrum und einen klaren Reimschema (aabccb), was zum leicht sentimental-romantischen Grundton des Gedichtes beiträgt.
Es fällt auf, dass dem Gedicht ein natürlicher Kontext zugrunde liegt: Es spielt in einer Frühlingsnacht, und sowohl der Mond als auch Blumen sind zentrale Motive. Dies legt eine Interpretation nahe, dass Heine hier die amourösen Gefühle des lyrischen Ichs in den Kontext von Naturelementen setzt, um seine Gedanken und Emotionen zu illustrieren. Der Frühling wird traditionell mit Liebe und Erneuerung assoziiert, und der Mond fungiert oft als Symbol für Leidenschaft und Sehnsucht, während die verschiedenen Blumenarten jeweils unterschiedliche Emotionen repräsentieren könnten. All dies führt zu einer poetischen und symbolgeladenen Darstellung von Liebe, Leidenschaft und möglicherweise Zurückweisung oder Verlust.
Weitere Informationen
Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Was treibt dich umher, in der Frühlingsnacht?“. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. 1844 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 76 Worte. Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Ach, die Augen sind es wieder“, „Ach, ich sehne mich nach Thränen“ und „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“. Zum Autor des Gedichtes „Was treibt dich umher, in der Frühlingsnacht?“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.
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