Was soll ich nur von eurer Liebe glauben? von Wilhelm Busch

Was soll ich nur von eurer Liebe glauben?
Was kriecht ihr immer so in dunkle Lauben?
Wozu das ew‘ge Flüstern und Gemunkel?
Das scheinen höchst verdächtige Geschichten.
Und selbst die besten ehelichen Pflichten,
Von allem Tun die schönste Tätigkeit,
In Tempeln von des Priesters Hand geweiht,
Ihr hüllt sie in ein schuldbewußtes Dunkel.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Was soll ich nur von eurer Liebe glauben?“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
54
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Was soll ich nur von eurer Liebe glauben?“ stammt von dem deutschen Dichter und Zeichner Wilhelm Busch, der vom 15. April 1832 bis zum 9. Januar 1908 lebte. Eine zeitliche Einordnung zeigt, dass das Gedicht Teil des literarischen Realismus ist, der sich in Deutschland in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ereignete.

Mein erster Eindruck vom Gedicht ist, dass es Fragen und Zweifel zur Vorstellung und Ausdrucksweise von Liebe in der Gesellschaft stellt. Es präsentiert eine skeptische und fragende Haltung gegenüber den Konventionen und Riten der Liebe.

Inhaltlich drückt das lyrische Ich Unsicherheit und Misstrauen gegenüber den Verhaltensweisen und Normen aus, die mit Liebe und Intimität verbunden sind. Es hinterfragt, warum die Liebe oft im Verborgenen bleibt und warum es viel Flüstern und Geheimhaltung gibt (Vers 2-3). Es bezeichnet diese Verhaltensweisen als „verdächtig“ (Vers 4) und stellt in Frage, warum selbst das Erfüllen ehelicher Pflichten, die es als die „schönste Tätigkeit“ betrachtet und die von der Kirche gesegnet sind (Vers 6-7), ebenfalls im Dunkeln und mit Schuldgefühlen verborgen wird (Vers 8).

Steigende auf Form und Sprache: Das Gedicht besteht aus einer Strophe mit acht Versen. Die Sprache ist direkt und einfach, mit klaren Fragen und Aussagen, die den skeptischen Ton des lyrischen Ichs unterstützen. Es verwendet Metaphern wie „in dunkle Lauben kriechen“ und „in ein schuldbewusstes Dunkel hüllen“, um die Geheimhaltung und die Schuldgefühle rund um Liebe und Intimität auszudrücken. Insgesamt drückt das Gedicht durch seine strukturierte Form, seine klare Sprache und seine Bildsprache eine tiefe Skepsis und Unsicherheit gegenüber den gesellschaftlichen Normen und Konventionen der Liebe aus.

Weitere Informationen

Wilhelm Busch ist der Autor des Gedichtes „Was soll ich nur von eurer Liebe glauben?“. Geboren wurde Busch im Jahr 1832 in Wiedensahl. Das Gedicht ist in der Zeit von 1848 bis 1908 entstanden. Der Erscheinungsort ist Wiesbaden u. Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 54 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 8 Versen. Weitere Werke des Dichters Wilhelm Busch sind „Also hat es dir gefallen“, „Auf Wiedersehn“ und „Auf den Sonntag früh Morgen“. Zum Autor des Gedichtes „Was soll ich nur von eurer Liebe glauben?“ haben wir auf abi-pur.de weitere 208 Gedichte veröffentlicht.

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