Warum sind denn die Rosen so blaß von Heinrich Heine

Warum sind denn die Rosen so blaß,
O sprich, mein Lieb, warum?
Warum sind denn im grünen Gras
Die blauen Veilchen so stumm?
 
Warum singt denn mit so kläglichem Laut
Die Lerche in der Luft?
Warum steigt denn aus dem Balsamkraut
Hervor ein Leichenduft?
 
Warum scheint denn die Sonn’ auf die Au’
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So kalt und verdrießlich herab?
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Warum ist denn die Erde so grau
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Und öde wie ein Grab?
 
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Warum bin ich selbst so krank und so trüb’,
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Mein liebes Liebchen, sprich?
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O sprich, mein herzallerliebstes Lieb,
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Warum verließest du mich?
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Warum sind denn die Rosen so blaß“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
91
Entstehungsjahr
1822–1823
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Warum sind denn die Rosen so blaß“ wurde von Heinrich Heine, einem deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts, verfasst. Heine lebte von 1797 bis 1856, was auf eine zeitliche Einordnung in der Epoche der Romantik hindeutet.

Der erste Eindruck des Gedichts vermittelt ein Gefühl von Traurigkeit und Verlust. Es werden Fragen gestellt, die auf einen bedrückenden Gemütszustand hindeuten. Dabei wird die Trauer des lyrischen Ichs durch die Naturbeschreibungen deutlich reflektiert.

Im Inhalt des Gedichts spricht das lyrische Ich sein Lieb an und fragt nach den Gründen für verschiedene traurige und deprimierende Aspekte, die es in der Welt wahrnimmt – blasses Aussehen der Rosen, stumme Veilchen, eine kläglich singende Lerche, der Duft des Todes aus dem Balsamkraut, kalt und missmutige Sonne, eine graue und öde Erde. Am Ende des Gedichts wird enthüllt, dass diese Fragen im Zusammenhang mit dem Verlust und der Trauer stehen, die das lyrische Ich empfindet, weil es von seinem Lieb verlassen wurde.

In Form und Sprache weist das Gedicht eine klare, recht einfache Struktur und Sprache auf. Jede der vier Strophen besteht aus vier Versen und jede endet mit einem Fragezeichen, welches die innere Zerrissenheit und Unsicherheit des lyrischen Ichs verstärkt. Die wiederholte Anwendung der Frage „Warum“ am Anfang der meisten Verse trägt zur allgemeinen Atmosphäre der Unzufriedenheit und des Leids bei.

In der Sprache verwendet Heine einfache, alltägliche Wörter und Formulierungen, die dennoch in der Gesamtkomposition eine starke emotionale Wirkung entfalten. Die Verbindung von natürlichen Elementen mit dunklen, traurigen Bildern und Gefühlen ist ein häufiges Merkmal der romantischen Poesie, das auch in diesem Gedicht deutlich wird.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Warum sind denn die Rosen so blaß“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Heine. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1823 zurück. Hamburg ist der Erscheinungsort des Textes. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 91 Worte. Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Ach, ich sehne mich nach Thränen“, „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“ und „Ahnung“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Warum sind denn die Rosen so blaß“ weitere 535 Gedichte vor.

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