Verwandte von Ada Christen

Ihr seid beleidigt, weil ich nicht
Gerührt in Eure Arme stürze
Und das Verzeihungs-Arangement
Mit keiner Reuescene würze.
Ich flehte nicht, Ihr selber seid
Nun plötzlich gnädig mir gewogen;
Doch legt die Gnadenmienen ab,
Schaut, welche Kluft Ihr einst gezogen.
Setzt nur herüber kühnen Sprungs,
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Seid einmal menschlich-unbesonnen …
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Brecht Ihr auch das Genick dabei,
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Hat Welt und Hölle nur gewonnen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Verwandte“

Autor
Ada Christen
Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
60
Entstehungsjahr
1870
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Der Autor des analysierten Gedichts ist Ada Christen, eine österreichische Schriftstellerin aus dem 19. Jahrhundert, die hauptsächlich im Zeitraum von 1870 bis 1900 tätig war.

Bei der ersten Betrachtung des Gedichts fällt auf, dass es in einem kritischen und provokativen Tonfall mit einer starken persönlichen Note gehalten ist. Es scheint, dass das lyrische Ich einen Konflikt mit den angesprochenen „Verwandten“ austrägt.

Inhaltlich handelt das Gedicht von einem Konflikt zwischen dem lyrischen Ich und dessen Verwandten. Es ist nicht bereit, sich in der erwarteten Weise zu verhalten und um Vergebung zu bitten. Stattdessen stellt das lyrische Ich den Verwandten einen Spiegel vor und kritisiert sie für ihr Verhalten. Es fordert sie auf, die Distanz zu überwinden, die sie selbst geschaffen haben. Sogar wenn sie dabei scheitern sollten, wäre das Ergebnis immer noch besser als der aktuelle Zustand.

Formal ist das Gedicht in eine Strophe mit zwölf Versen unterteilt. Der Rhythmus und das Versmaß sind nicht durchgängig gleich, was zur Dynamik und emotionalen Intensität des Gedichts beiträgt. In Bezug auf die Sprache ist die Wortwahl sowohl kritisch als auch provokativ. Es gibt starke emotionale Aufladungen und Aufforderungen, die das lyrische Ich an die Verwandten richtet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht einen innerfamiliären Konflikt darstellt, in dem das lyrische Ich mutig und offen seine Haltung gegenüber den Verwandten darlegt. Es verweigert traditionelle Verhaltensmuster und fordert Veränderung und echte Verbindung. Das Gedicht spiegelt Ada Christens Auseinandersetzung mit traditionellen Familienrollen und gesellschaftlichem Druck wider.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Verwandte“ der Autorin Ada Christen. 1839 wurde Christen in Wien geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1870 zurück. Erscheinungsort des Textes ist Hamburg. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her der Epoche Realismus zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 60 Worte. Ada Christen ist auch die Autorin für das Gedicht „Altes Lied“, „Am Teich“ und „Asche“. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „Verwandte“ weitere 81 Gedichte vor.

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