Verlobung von Theodor Fontane

Es paßt uns nicht die alte Leier
In uns’ren jungen Liebesrausch,
Wir denken und wir fühlen freier,
Und wollen’s auch beim Ringetausch;
Der Treue Pfand, zu dieser Stunde
Empfang’s in perlend-goldnem Wein
Und laß den Ring auf Bechers Grunde
Dir Sinnbild meines Lebens sein.
Laß übersprudeln mich, und freue
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Der Kraft Dich, die da schäumt und gährt,
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Denn innen, wie dies Bild der Treue,
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Lebt meine Liebe unversehrt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Verlobung“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
71
Entstehungsjahr
1895
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Verlobung“ stammt von Theodor Fontane, einem der bekanntesten deutschen Schriftsteller im 19. Jahrhundert, genauer in der Epoche des Realismus. Aufgrund seines Todes im Jahr 1898 kann man das Gedicht zeitlich dem späten 19. Jahrhundert zuordnen.

Der erste Eindruck des Gedichts deutet auf einen Hochzeits- oder Verlobungsantrag hin, der in metaphorischer Sprache und mit romantischen Unterton formuliert ist. Das lyrische Ich wendet sich an seine Liebe und unterstreicht die Bedeutung und Tiefe seiner Gefühle.

Inhaltlich beginnt das Gedicht mit einer Zurückweisung von traditionelle Mittel auszudrücken des Liebesgefühls, dem „alten Leier“, wie es im ersten Vers genannt wird. Das lyrische Ich betont, dass sie beide „denken und fühlen freier“ (Vers 3), eine Präferenz für eine individuellere und zeitgemäßere Auffassung der Liebe, symbolisiert durch den „Ringetausch“ (Vers 4). Der Ring, der in einem „perlend-goldnen Wein“ (Vers 6) versenkt ist, soll das „Sinnbild“ des Lebens des lyrischen Ichs sein (Vers 8). Dabei steht der schäumende, gärende Wein für die aufwallende, lebendige Liebe, die das lyrische Ich für seine Partnerin empfindet und die trotz ihrer Dynamik „unversehrt“ bleibt (Vers 12).

Auf formal-ästhetischer Ebene besteht das Gedicht aus zwölf Versen, die aufgeteilt sind in eine Strophe. Die Sprache des Gedichts ist recht einfach und verständlich, allerdings intensivieren die metaphorischen Bilder und Vergleiche das emotionale Gewicht der Botschaft. Darüber hinaus verleiht Fontane mit seinem kreativen Umgang mit Sprache und Symbolik dem Gedicht eine große Dichte und Komplexität.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fontanes „Verlobung“ eine moderne und individuelle Darstellung des Themas Liebe und Verlobung aus der Perspektive der Epoche des Realismus ist. Die Verwendung von Metaphern verstärkt die emotionale Intensität des Gedichts und ermöglicht eine tiefe Einsicht in die Gefühle und Gedanken des lyrischen Ichs.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Verlobung“ ist Theodor Fontane. Im Jahr 1819 wurde Fontane in Neuruppin geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1895 zurück. Erscheinungsort des Textes ist Stuttgart und Berlin. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Fontane handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 71 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit nur einer Strophe. Theodor Fontane ist auch der Autor für Gedichte wie „Aber es bleibt auf dem alten Fleck“, „Afrikareisender“ und „Alles still!“. Zum Autor des Gedichtes „Verlobung“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 214 Gedichte vor.

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