Verdroß’nen Sinn im kalten Herzen hegend von Heinrich Heine

Verdroß’nen Sinn im kalten Herzen hegend,
Reis’ ich verdrießlich durch die kalte Welt,
Zu Ende geht der Herbst, ein Nebel hält
Feuchteingehüllt die abgestorbne Gegend.
 
Die Winde pfeifen, hin und her bewegend
Das rothe Laub, das von den Bäumen fällt,
Es seufzt der Wald, es dampft das kahle Feld,
Nun kommt das Schlimmste noch, es regen’t.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Verdroß’nen Sinn im kalten Herzen hegend“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
58
Entstehungsjahr
1844
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Verdroß’nen Sinn im kalten Herzen hegend“ wurde von dem deutschen Dichter Heinrich Heine verfasst. Heine lebte von 1797 bis 1856 und ist bekannt für seine Lyrik, in der er häufig gesellschaftskritische Themen aufgriff. Dieses Gedicht entstammt dem 19. Jahrhundert, womit es in die literarische Epoche des Realismus einzuordnen ist.

Beim ersten Eindruck des Gedichts wird klar, dass es von Melancholie und Verzweiflung getragen wird. Die düsteren und kühlen Bilder, die Heine malt, erzeugen eine beklemmende Atmosphäre, die den Leser direkt in ihren Bann zieht.

Der Inhalt des Gedichts thematisiert das lyrische Ich, das mit großer Unzufriedenheit und Kälte im Herzen durch die Welt reist. Der kontinuierliche Verweis auf die Kälte könnte dabei sowohl für die tatsächliche Witterung stehen als auch sinnbildlich für die Gefühlswelt des lyrischen Ichs. Die Welt erscheint ihm trist und leblos, was sich durch die Metaphern des absterbenden Herbstes und der nebligen, feuchten Landschaft wiederspiegelt. Es wird der Eindruck erweckt, als ob das lyrische Ich sich in einer Art Lebenskrise befindet, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint.

In puncto Form besteht das Gedicht aus zwei Strophen, die jeweils vier Verse enthalten. Es handelt sich dabei um einen Kreuzreim, der die trostlose Stimmung unterstreicht und den Eindruck von Endlosigkeit vermittelt.

Im Bezug auf die Sprache verwendet Heine eine recht altertümlich erscheinende, bildreiche Sprache mit vielen Metaphern. Das wiederholte Auftauchen von Worten wie „kalt“, „Herbst“, „Nebel“ oder „abgestorbene Gegend“ tragen zur düsteren Atmosphäre bei. Es scheint, als ob das lyrische Ich durch die Metaphern seine tiefe Traurigkeit und Verzweiflung ausdrücken will.

Kurzum, Heinrichs Heines Gedicht kann als Ausdruck tiefster Melancholie und Niedergeschlagenheit interpretiert werden. Das lyrische Ich scheint in einer Lebenskrise zu stecken, aus der es keinen Ausweg zu finden scheint. Die beeindruckende Bildsprache und die verwendeten Metaphern machen das Gedicht zu einem eindrücklichen Zeugnis von innerer Zerrissenheit und Verzweiflung.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Verdroß’nen Sinn im kalten Herzen hegend“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Heine. Heine wurde im Jahr 1797 in Düsseldorf geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1844 zurück. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 58 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Weitere Werke des Dichters Heinrich Heine sind „Ach, ich sehne mich nach Thränen“, „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“ und „Ahnung“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Verdroß’nen Sinn im kalten Herzen hegend“ weitere 535 Gedichte vor.

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