Velt und Polt von Gotthold Ephraim Lessing

Zum Henker! fluchte Polt zu Velten,
Mußt du mich einen Lügner schelten?
Zum Henker! fluchte Velt zu Polten,
Ich einen Lügner dich gescholten?
Das leugst du, Polt, in deinen Hals,
Das leugst du, als ein Schelm, und als – – –
Ha! das hieß Gott dich sprechen, Velten!
Denn Lügner laß ich mich nicht schelten.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.5 KB)

Details zum Gedicht „Velt und Polt“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
52
Entstehungsjahr
nach 1745
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts „Velt und Polt“ ist Gotthold Ephraim Lessing, ein bedeutender Dichter der deutschen Aufklärung, der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts aktiv war.

Beim ersten Eindruck fällt auf, dass das Gedicht auf einer hitzigen Unterhaltung oder einem Streit zwischen zwei Charakteren, namentlich Velt und Polt basiert. Die Sprache ist deutlich und direkt, mit nachdrücklich gestellten Aussagen, und die stürmische Stimmung lässt auf eine tiefgründige Differenz oder einen Konflikt zwischen den beiden Parteien schließen.

Dem Gedicht liegt eine einfache Handlung zugrunde. Zwei Personen, Velt und Polt, streiten hitzig darüber, wer wen als Lügner bezeichnet hat. Beide behaupten, sie wären fälschlich und ungerecht beschuldigt worden. Am Ende des Gedichts führt der Streit zu einer rhetorischen Frage, wobei der Autor die Wahrnehmung des Streits offen lässt, als Polt sagt: „Denn Lügner laß ich mich nicht schelten.„

Das lyrische Ich scheint auf die dualistische Natur menschlicher Beziehungen hinzuweisen, insbesondere auf die Tendenz zur Uneinigkeit und zum Streit. Es könnte auch als eine Kritik an menschlicher Redlichkeit und der relativen Natur der Wahrheit interpretiert werden.

Das Gedicht ist in einem strengen Versmaß abgefasst und der Inhalt wird in kräftigen, einfachen Sätzen dargestellt, die von Wut und Verurteilung geprägt sind. Die Sprache hingegen ist umgangssprachlich, roh und direkt, was dem hitzigen Austausch zwischen Velt und Polt angemessen ist. Es fehlt das Subtile oder Betonte, was die Intensität und Aggressivität des Dialogs unterstreicht. Der Gebrauch des Fluches „Zum Henker!“ zeigt die Stärke der Emotionen und die Bedeutungslosigkeit des Gesprächs für beide Charaktere.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Velt und Polt“ des Autors Gotthold Ephraim Lessing. Lessing wurde im Jahr 1729 in Kamenz (Sachsen) geboren. Zwischen den Jahren 1745 und 1781 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Frankfurt a. M.. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Aufklärung zugeordnet werden. Der Schriftsteller Lessing ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 52 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe. Weitere Werke des Dichters Gotthold Ephraim Lessing sind „Auf Trill und Troll“, „Auf den Mison“ und „Auf den Tod eines Affen“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Velt und Polt“ weitere 37 Gedichte vor.

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