Unverbesserlich von Wilhelm Busch

Wer Bildung hat, der ist empört,
Wenn er so schrecklich fluchen hört.
 
Dies „Nasowolltich“, dies „Parblö“,
Dies ewige „Ojemine“,
Dies „Eipotztausendnocheinmal“,
Ist das nicht eine Ohrenqual?
Und gar „Daßdichdasmäusleinbeiß“,
Da wird mir’s immer kalt und heiß.
 
Wie oft wohl sag ich: Es ist häßlich,
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Ist unanständig, roh und gräßlich.
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Ich bitt und flehe: Laßt es sein,
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Denn ist es sündlich. Aber nein,
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Vergebens ring ich meine Hände,
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Die Flucherei nimmt doch kein Ende.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Unverbesserlich“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
74
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Der vorliegende Text „Unverbesserlich“ ist von Wilhelm Busch, der zwischen 1832 und 1908 lebte. Damit stammt das Gedicht aus dem 19. Jahrhundert.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht humorvoll und kritisch. Der Autor thematisiert die unkultivierte Sprache und den Gebrauch von Flüchen und Vulgärsprache, dabei wird sein Unmut über diese Praktiken deutlich.

In einfacheren Worten handelt das Gedicht von jemandem, der sich über die Verwendung von vulgären Ausdrücken und Fluchen in seiner Umgebung ärgert. Das lyrische Ich ist offensichtlich gebildet, da es die Wertung „Wer Bildung hat, der ist empört“ vornimmt. Es findet das vulgäre Fluchen abstoßend und störend, es belästigt seine Ohren und bringt Unruhe in sein Gefühlszustand („Da wird mir’s immer kalt und heiß“). Es versucht, gegen diese Praxis anzukämpfen und die anderen zu überzeugen, das Fluchen zu unterlassen, allerdings ohne Erfolg.

Das Gedicht ist in drei Strophen organisiert, die erste mit 2 Versen, die zweite und dritte Strophe jeweils mit 6 Versen. Die Satzstruktur ist in der Regel einfach und direkt, allerdings verwendet Wilhelm Busch eine humorvolle, überspitzte Sprache, um seine Kritik auszudrücken. Er kreiert eine Art „Wortkunst“, indem er die vulgären Ausdrücke flüssig in das Gedicht einbaut und sie humorvoll, teils kindlich erscheinen lässt, um die Absurdität des Fluchens hervorzuheben.

Die Flüche sind im Original in Anführungszeichen gesetzt, dies verleiht dem Gedicht einen fast dialogischen Charakter - als ob das lyrische Ich eine Debatte mit einer unsichtbaren Gegenpartei führt. Das Gedicht ist somit ein interessantes Stück literarischer Sozialkritik, das die Nachlässigkeit des sprachlichen Ausdrucks mit einem humorvollen Unterton an den Pranger stellt.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Unverbesserlich“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Wilhelm Busch. Im Jahr 1832 wurde Busch in Wiedensahl geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1848 bis 1908 entstanden. In Wiesbaden u. Berlin ist der Text erschienen. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 74 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 14 Versen. Die Gedichte „Auf Wiedersehn“, „Auf den Sonntag früh Morgen“ und „Bedächtig“ sind weitere Werke des Autors Wilhelm Busch. Zum Autor des Gedichtes „Unverbesserlich“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 208 Gedichte vor.

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