Unter den Linden von Joachim Ringelnatz
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Unter den Linden, vom Pariser Platz |
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An, unter und neben den kleinen Linden, |
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Kann jedes Mädchen einen Schatz |
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Ganz leicht finden. |
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Da wird einem so gut wie zu Hause zu Mut. – |
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Den ganzen Tag tönt dort |
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Autogetut. |
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Aber alles versöhnt dort. |
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Da schwingt im Takt einer Einigkeit |
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Der Asphalt unter den Füßen. |
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Und Neuzeit, gute und alte Zeit |
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Gehn hell vorüber und grüßen. |
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Unter den Linden |
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Schwindet der Haß, |
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Sieht man immer etwas |
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Um die Ecke verschwinden. |
Details zum Gedicht „Unter den Linden“
Joachim Ringelnatz
4
16
77
1933
Moderne,
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Unter den Linden“ wurde von Joachim Ringelnatz verfasst, einem deutschen Schriftsteller und Kabarettisten, der von 1883 bis 1934 lebte. Dieser Zeitraum beinhaltet wichtige gesellschaftliche und politische Umwälzungen in Deutschland, einschließlich dem Ersten Weltkrieg, der Weimarer Republik und dem Aufstieg des Nationalsozialismus.
Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht wie eine idyllische und optimistische Darstellung des Lebens in der Stadt, spezifisch am Pariser Platz in Berlin, wo sich die berühmte Lindenallee befindet. Hier steht das symbolische „Unter den Linden“ für einen belebten, öffentlichen Raum, in dem sich Menschen treffen und austauschen.
Inhaltlich thematisiert das Gedicht eine Mischung aus idealistischer Romantik und urbaner Realität. Die Rede ist von Mädchen, die leicht einen „Schatz“ finden können und einem Ort, an dem sich Haß verflüchtigt. Gleichzeitig kommen aber auch Alltagsgeräusche wie das „Autogetut“ und die allgegenwärtige Bewegung der Zeit vor. Es scheint, als wolle das lyrische Ich die Harmonie und das Gleichgewicht im städtischen Leben betonen, in dem sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart bestehen und sich gegenseitig anerkennen.
Formal ist das Gedicht simpel gehalten. Jede der vier Strophen besteht aus vier Versen, wodurch eine klare und übersichtliche Struktur entsteht. Die Sprache ist einfach und alltäglich und daher leicht zugänglich.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Unter den Linden“ eine Sicht auf das Leben in der Stadt darstellt, die sowohl das Poetische als auch das Alltägliche einbezieht und somit eine universelle Identifikation ermöglicht. Trotz der Hektik und der Veränderungen, die in der Stadt auftreten, bleibt ein Gefühl von Beständigkeit und Zusammengehörigkeit erhalten.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Unter den Linden“ des Autors Joachim Ringelnatz. Geboren wurde Ringelnatz im Jahr 1883 in Wurzen. Das Gedicht ist im Jahr 1933 entstanden. In Berlin ist der Text erschienen. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Moderne oder Expressionismus zu. Ringelnatz ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen. Das 77 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Joachim Ringelnatz ist auch der Autor für Gedichte wie „Alone“, „Alte Winkelmauer“ und „Alter Mann spricht junges Mädchen an“. Zum Autor des Gedichtes „Unter den Linden“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 560 Gedichte vor.
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