Unentwegt von Heinrich Kämpchen
1 |
Schon fünfzig Jahr hab’ ich gehofft, geharrt, |
2 |
Die gold’ne Neulands-Küste zu erschauen, |
3 |
Und immer hat ein Trugbild mich genarrt, |
4 |
Und immer schwand in Nächten sie und Grauen. – |
5 |
Die Zeit ist nah, wo man mich auch verscharrt |
6 |
Im Erdengrund, doch bleibt mir das Vertrauen, |
7 |
Daß endlich, endlich, wenn ich längst vergangen, |
8 |
Die Menschheit wird zu Menschenglück gelangen. |
Details zum Gedicht „Unentwegt“
Heinrich Kämpchen
1
8
57
1909
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Unentwegt“ wurde vom deutschen Schriftsteller Heinrich Kämpchen verfasst, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebte. Diese zeitliche Einordnung liefert einen Kontext für das Gedicht, da es eine Ära von bedeutenden technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen und Umwälzungen war.
Auf den ersten Blick erscheint das Gedicht als Ausdruck von Standhaftigkeit und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Trotz wiederholter Enttäuschungen und dem Vorrücken des Alters bleibt das lyrische Ich hoffnungsvoll und zweifelt nicht an einer besseren Zukunft für die Menschheit.
Der Inhalt des Gedichts ist eine Darstellung von Ausdauer, Hoffnung und Glaube an den Fortschritt. Das lyrische Ich beschreibt einen langen Zeitraum der Hoffnung und des Wartens, währenddessen es immer wieder durch Täuschungen in die Irre geführt wurde. Doch trotz der Nähe des eigenen Todes bleibt das lyrische Ich standhaft in seinem Glauben an die Menschlichkeit und ihrem zukünftigen Glück. So entsteht ein Bild von zuversichtlicher Beständigkeit, die sich nicht durch Rückschläge oder die Aussicht auf den eigenen Tod erschüttern lässt.
Die Form des Gedichts, eine einzige Strophe mit acht Versen, unterstreicht diese Durchhaltekraft und geduldige Erwartung. Die Sprache des Gedichts ist einfach und direkt, mit klaren und eindrücklichen Bildern. Kämpchen nutzt dabei eine elegische Tonalität, die sowohl die vergangenen Enttäuschungen als auch die unerschütterliche Hoffnung unterstreicht. Durch den wiederholten Gebrauch von „immer“ im Vers 4 und „endlich“ im Vers 7 wird die gewichtige Dauer und das nagende Verlangen nach dem erhofften Ziel hervorgehoben.
Insgesamt vermittelt das Gedicht eine Botschaft der Ausdauer und der unerschütterlichen Hoffnung auf eine bessere Zukunft, trotz der Schwierigkeiten und Enttäuschungen. Es ist ein klares Statement des Autors für Optimismus und Glaube an die Menschheit und ihren Fortschritt.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Unentwegt“ ist Heinrich Kämpchen. Der Autor Heinrich Kämpchen wurde 1847 in Altendorf an der Ruhr geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1909. Der Erscheinungsort ist Bochum. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 57 Worte. Der Dichter Heinrich Kämpchen ist auch der Autor für Gedichte wie „Abend am Rhein“, „Abendläuten“ und „Altendorf“. Zum Autor des Gedichtes „Unentwegt“ haben wir auf abi-pur.de weitere 165 Gedichte veröffentlicht.
+ Mehr Informationen zum Autor / Gedicht einblenden.
+ Wie analysiere ich ein Gedicht?
Weitere Gedichte des Autors Heinrich Kämpchen (Infos zum Autor)
- Abend am Rhein
- Abendläuten
- Altendorf
- Am Gemündener Maar
- Am Grabe der Mutter
- Am Kochbrunnen in Wiesbaden
- Am Marienbrönnlein
- Am Rhein
- Am Weinfelder Maar
- Am goldenen Sonntag
Zum Autor Heinrich Kämpchen sind auf abi-pur.de 165 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
Freie Ausbildungsplätze in Deiner Region
besuche unsere Stellenbörse und finde mit uns Deinen Ausbildungsplatz
erfahre mehr und bewirb Dich direkt