Trinklied von Christian Felix Weiße
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Die Kehle tönt nicht ewig Lieder, |
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Den Fuß hebt nicht stets Frölichkeit: |
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Drum leert die Gläser, werthen Brüder, |
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Und singt und tanzt, noch ist es Zeit! |
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Was hilfts, wenn einst gleich alle Schönen |
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Mit Blumen euer Grab bestreun: |
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Jetzt lasset uns mit Rosen krönen, |
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Jetzt salbt die muntre Scheitel ein! |
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Jetzt netzt den Gaum mit frischem Weine, |
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Und stärket Muth und Blut zugleich: |
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Wenn einst die modernden Gebeine |
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Im Weine schwömmen: hülf es euch? |
Details zum Gedicht „Trinklied“
Christian Felix Weiße
3
12
74
1758
Aufklärung
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Trinklied“ stammt von Christian Felix Weiße, einem deutschen Dichter, der zwischen 1726 und 1804 lebte. Da keine zusätzlichen Informationen bezüglich der Veröffentlichung des Gedichts gegeben sind, ist eine genaue zeitliche Einordnung schwierig. Mit Hinblick auf das Lebensdatum des Autors lässt sich jedoch annehmen, dass das Gedicht vermutlich im 18. Jahrhundert entstanden ist.
Beim ersten Eindruck scheint das Gedicht eine leichtlebige Stimmung zu transportieren, die dazu aufruft, die Vergänglichkeit des Lebens zu erkennen und die Gegenwart zu feiern.
Inhaltlich besteht das Gedicht aus drei Strophen, die jeweils vier Verse enthalten. Die Hauptbotschaft, die das lyrische Ich vermitteln möchte, lässt sich aus jeder Strophe herauslesen: Nutzt die Zeit, die euch bleibt. Die erste Strophe erinnert daran, dass sowohl das Singen als auch die Fröhlichkeit endlich sind und regt dazu an, das Leben in vollen Zügen zu genießen, solange es noch möglich ist. Die zweite Strophe baut auf dieser Botschaft auf und spricht die Vergänglichkeit des Lebens und die Bedeutungslosigkeit des Todes an. Statt Blumen auf Gräbern zu verteilen, fordert das lyrische Ich auf, das Hier und Jetzt zu zelebrieren. In der dritten und letzten Strophe wird die Aufforderung noch konkreter: Es geht weniger um gedankliche Hinweise auf die Vergänglichkeit, als um eine konkrete Handlungsaufforderung zum Trinken und Feiern.
In Bezug auf die Form präsentiert sich das Gedicht in einem klassischen Aufbau mit drei Strophen, die jeweils aus vier Versen bestehen. Die Sprache ist dabei relativ schlicht und ohne jegliche Kompetenz, sodass sich die Botschaft des Gleichgewichts zwischen der Vergänglichkeit des Lebens und dem Genuss der Gegenwart klar und deutlich darstellt.
Insgesamt betrachtet ist „Trinklied“ ein Lebensbejahendes Gedicht, das sich gegen Melancholie und Resignation ausspricht und stattdessen zur Freude und zum Genuss des Augenblicks aufruft. Es verbindet dabei eine ernste Botschaft mit einer leichtfüßigen und spielerischen Darstellung, was eine positive Grundstimmung erzeugt und zum Nachdenken anregt.
Weitere Informationen
Christian Felix Weiße ist der Autor des Gedichtes „Trinklied“. Weiße wurde im Jahr 1726 in Annaberg geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1758. Leipzig ist der Erscheinungsort des Textes. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Aufklärung zugeordnet werden. Der Schriftsteller Weiße ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 74 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Der Dichter Christian Felix Weiße ist auch der Autor für Gedichte wie „An Amor“, „An den Amor“ und „An die Muse“. Zum Autor des Gedichtes „Trinklied“ haben wir auf abi-pur.de weitere 100 Gedichte veröffentlicht.
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