Theurer Freund, du bist verliebt von Heinrich Heine

1	Theurer Freund, du bist verliebt,
2	Und dich quälen neue Schmerzen;
3	Dunkler wird es dir im Kopf’,
4	Heller wird es dir im Herzen.
5	Theurer Freund, du bist verliebt,
6	Und du willst es nicht bekennen,
7	Und ich seh’ des Herzens Gluth
8	Schon durch deine Weste brennen.

Details zum Gedicht „Theurer Freund, du bist verliebt“

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht wurde von Heinrich Heine verfasst, der von 1797 bis 1856 lebte und zur Epoche der Romantik und des Vormärz gehört.

Der erste Eindruck des Gedichts lässt eine muntere, liebevoll verspielte Atmosphäre erahnen. Es erinnert an die klassischen Freundschaftsbotschaften, bei denen einer den anderen auf eine gefühlvolle Veränderung aufmerksam macht.

Inhaltlich spricht das lyrische Ich einen „teuren Freund“ an und teilt ihm mit, dass dieser verliebt ist. Der Freund scheint zugleich eine innere Zerrissenheit zu erfahren („neue Schmerzen“). Zwar gibt es eine Dunkelheit („dunkler wird es dir im Kopf“), die Verwirrung oder Unklarheiten symbolisieren könnte, doch gleichzeitig gibt es eine Auferhellung im Herzen, was die Liebe und Freude repräsentiert. In der zweiten Strophe wird hervorgehoben, dass der Freund seine Liebe nicht eingestehen will. Dennoch sieht das lyrische Ich die Liebe schon durch seine Kleidung („Weste“) hindurchschimmern.

Die Form des Gedichts ist recht schlicht gehalten mit je vier Versen in zwei Strophen. Auffällig ist die Wiederholung des ersten Verses in der zweiten Strophe, was eine Betonung dessen darstellt, dass der Freund verliebt ist.

Die Sprache des Gedichts ist bildlich und metaphorisch. Phrasen wie „dunkler wird es dir im Kopf“ und „heller wird es dir im Herzen“ verwendet Heine, um emotional komplexe Zustände auf poetische Weise auszudrücken.

Das Gedicht „Theurer Freund, du bist verliebt“ von Heinrich Heine zeigt in einfühlsamer Weise die subtilen und doch intensiven Gefühle der Verliebtheit auf und thematisiert gleichzeitig die teils traurige, teils komische Dynamik, die entstehen kann, wenn man seine Gefühle nicht eingestehen kann oder will.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Theurer Freund, du bist verliebt“ des Autors Heinrich Heine. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. 1824 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Hamburg. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 44 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Die Gedichte „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“, „Ahnung“ und „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Theurer Freund, du bist verliebt“ weitere 535 Gedichte vor.

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