Teufelswurst von Wilhelm Busch

Das Pfäfflein saß beim Frühstückschmaus.
Er schaut und zieht die Stirne kraus.
Wer, fragt er, hat die Wurst gebracht?
Die Köchin sprach: Es war die Liese,
Die Alte von der Gänsewiese.
Drum, rief er, sah ich in letzter Nacht,
Wie durch die Luft in feurigem Bogen
Der Böse in ihren Schlot geflogen.
Verdammte Hex,
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Ich riech, ich schmeck’s,
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Der Teufel hat die Wurst gemacht.
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Spitz, da geh her! – Der Hund, nicht faul,
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Verzehrt die Wurst und leckt das Maul.
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Er nimmt das Gute, ohne zu fragen,
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Ob’s Beelzebub unter dem Schwanz getragen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Teufelswurst“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
15
Anzahl Wörter
94
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Wilhelm Busch, der Autor des Gedichts „Teufelswurst“, wurde am 15. April 1832 geboren und verstarb am 9. Januar 1908. Er ist bekannt für seinen humorvollen und oftmals ironisch-satirischen Schreibstil. Dieses Gedicht fällt in die Zeit des 19. Jahrhunderts und wohl in die Spätphase seines Schaffens.

Auf den ersten Blick scheint das Gedicht humorvoll und skurril zu sein. Es ist eine typische Busch-Geschichte, geprägt vom Witz und den skurrilen Charakteren.

Das Gedicht erzählt die Geschichte eines Pfäfflein, das beim Frühstücksessen eine Wurst isst. Es fragt nach der Herkunft der Wurst und wird informiert, dass eine Alte namens Liese von der Gänsewiese sie geliefert hätte. Daraufhin erinnert sich das Pfäfflein an einen Traum oder eine Vision, in der es den Teufel sah, der in den Kamin der alten Liese flog. Daraus schließt das Pfäfflein, dass die Wurst vom Teufel gemacht wurde. Aber der Hund des Pfäfflein, Spitz, ist weniger wählerisch und isst die Wurst, ohne sich zu fragen, ob sie vom Teufel kommt oder nicht.

Inhaltlich geht es um Vorurteile, Aberglaube und die Doppelmoral des Pfäfflein. Busch kritisiert mit dieser satirischen Geschichte die bigotten und engstirnigen Ansichten der religiösen Vertreter seiner Zeit, die oft vorschnell verurteilen und verdammen.

Das Gedicht besteht aus 15 Versen und einer Strophe. Es weist keinen offensichtlichen Reim oder ein durchgehendes Metrum auf, was typisch ist für Wilhelm Busch, der oft mit der Form spielt und nicht strikt den klassischen Vorgaben folgt. Die Sprache ist einfach und der Inhalt wird klar und direktobermittelt, typisch für Buschs pragmatischen Erzählstil. Der Gebrauch von direkter Rede erzeugt Lebhaftigkeit und trägt zur humorvollen Atmosphäre bei.

Der Einsatz von bildhafter Sprache, wie „in der Luft in feurigem Bogen“ oder „ob’s Beelzebub unter dem Schwanz getragen“, beleben die Geschichte und liefern Details, die die Leser zum Lachen bringen können. Dieser humorvolle und satirische Stil ist charakteristisch für Buschs Arbeiten und macht seine Geschichten unverwechselbar und unterhaltsam.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Teufelswurst“ ist Wilhelm Busch. Geboren wurde Busch im Jahr 1832 in Wiedensahl. In der Zeit von 1848 bis 1908 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Wiesbaden u. Berlin. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 94 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 15 Versen. Die Gedichte „Also hat es dir gefallen“, „Auf Wiedersehn“ und „Auf den Sonntag früh Morgen“ sind weitere Werke des Autors Wilhelm Busch. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Teufelswurst“ weitere 208 Gedichte vor.

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