Tag und Nacht von Friederike Brun

Wenn des Geliebten Blick dem liebenden Auge verschwindet,
Sinkt in die ödeste Nacht schnell der umleuchtete Tag!
Steigst du, o lieblicher Glanz, empor aus trennender Ferne,
Wiche dem schaffenden Stral, selbst die avernische Nacht!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Tag und Nacht“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
34
Entstehungsjahr
1799
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Tag und Nacht“ wurde von Friederike Brun verfasst, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts lebte. Sie war eine bedeutende Lyrikerin der deutschen Romantik.

Der erste Eindruck des Gedichts vermittelt starke emotionale Kontraste, die durch die Titelbegriffe „Tag“ und „Nacht“ symbolisiert werden. Es wirkt emotional aufgeladen, intensiv und überzeugend.

Inhaltlich beschreibt das Gedicht das lyrische Ich in seiner intensiven emotionalen Verbundenheit zu einer geliebten Person. Wenn der Blick des Geliebten verschwindet, wird der helle Tag zur „ödesten Nacht“. Die Distanz und das Fehlen des Liebsten lassen die Welt des lyrischen Ichs dunkel und trostlos erscheinen. In den Versen spiegelt sich jedoch auch Hoffnung wider. Der „liebliche Glanz“, wohl ein Symbol für die Liebe und Verbundenheit zur geliebten Person, hat die Kraft, selbst tiefste Dunkelheit - hier als „avernische Nacht“ bezeichnet - zu vertreiben. Diese Wendung bezieht sich auf den Avernus, ein See in der Nähe von Neapel, der in der römischen Mythologie als Eingang zur Unterwelt galt.

Die Sprache des Gedichts ist gekennzeichnet durch einen poetischen, bildreichen Duktus. Der Vergleich und der starke Kontrast zwischen Tag und Nacht unterstreicht die Intensität der Emotionen. Die Form des Gedichts zeigt vier Verse, die jeweils ein abgeschlossenes Bild präsentieren. Sie sind in einem streng gereimten, rhythmischen Schema gehalten, was die Wirkung der Worte noch verstärkt.

Zusammengefasst thematisiert Friederike Bruns Gedicht „Tag und Nacht“ die tiefgreifenden emotionalen Auswirkungen von Liebe und Trennungsschmerz auf das lyrische Ich. Durch den starken Kontrast von Tag und Nacht werden diese Gefühle deutlich veranschaulicht. Trotz der melancholischen Grundstimmung bleibt das Gedicht jedoch durch die Aussicht auf die erneute Begegnung und die belebende Kraft der Liebe hoffnungsvoll.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Tag und Nacht“ stammt aus der Feder der Autorin bzw. Lyrikerin Friederike Brun. Geboren wurde Brun im Jahr 1765 in Gräfentonna. Das Gedicht ist im Jahr 1799 entstanden. Der Erscheinungsort ist Tübingen. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her kann der Text den Epochen Klassik oder Romantik zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 4 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 34 Worte. Die Dichterin Friederike Brun ist auch die Autorin für Gedichte wie „An Augusta“, „An Schulz und Voß“ und „An Selma Gerstenberg“. Zur Autorin des Gedichtes „Tag und Nacht“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 58 Gedichte vor.

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