Sundigmorge von Paul Haller

’S isch müslistill uf mim Bärg.
Kes Vögeli gypset am Räindli,
Kes Hegöchsli lauft über d’Stäindli,
Kes Humbeli brummlet im Wald.
 
Iez rodt si e Tränklen am Hag.
’S lauft Veeh uf de Rynikermatte.
Zweu Buebli singen am Schatte
Und machen es Fürli am Wäg.
 
Los, lütet’s nid z’Chile dehäim?
10 
Chum mag me de Chileturn gwahre.
11 
Am Bärg noh und änet der Aare
12 
Lyt dicke Näbel im Tal.
 
13 
Iez lütet’s vo wytem und noch.
14 
De brummligst Chale wil schwinge,
15 
Und’s nütigst Glöggli wil singe,
16 
Und d’Tränkle bimbele dry.
 
17 
’S verlütet im Tal und am Bärg.
18 
Iez bätten und singe si Psalme,
19 
Und uf de tauige Halme
20 
Lauft lys en Ängel dur d’Wält.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Sundigmorge“

Autor
Paul Haller
Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
119
Entstehungsjahr
nach 1898
Epoche
Naturalismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Sundigmorge“ wurde von Paul Haller verfasst, einem schweizerischen Schriftsteller, der vom 13. Juli 1882 bis zum 10. März 1920 lebte. Damit kann das Gedicht dem ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, also der Epoche des Realismus bis zur klassischen Moderne zugeordnet werden.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht sehr naturverbunden und ruhig, was durch die Beschreibung von Tieren und Landschaftselementen sowie den benutzten Dialekt erzeugt wird.

Der Inhalt des Gedichts kann wie folgt zusammengefasst werden: Das lyrische Ich schildert einen Sonntagsmorgen auf dem Berg. Es ist sehr still und verschiedene Tiere sind in der Natur zu beobachten. Es beobachtet Kinder, die auf einem Weg ein Feuer machen und Kühe, die auf einer Weide grasen. Dann vernimmt es die Glocken der Kirche, die aus der Distanz zu hören sind. Mit dem Läuten beginnen die Menschen zu beten. Das Gedicht endet mit der Vorstellung, dass ein Engel durch die Welt geht.

Das lyrische Ich scheint eine tiefe Verbundenheit und Liebe zur Natur und ihrer Schönheit auszudrücken, ergänzt durch den Beobachtungsaspekt des menschlichen Lebens – der Sonntagsrituale, wie dem Kirchgang und dem Beten.

Formal besteht das Gedicht aus fünf Strophen, die jeweils vier Verse haben. Es folgt also einer klaren und regelmäßigen Struktur. Auffällig ist, dass das Gedicht in schweizerdeutschem Dialekt verfasst ist, was es in seiner Art sehr speziell und regional geprägt macht. Trotz der Dialektsprache sind die Verse in ihrer Struktur jedoch sehr klar und einfach gehalten, was zusammen mit den häufig in der Natur vorkommenden Bildern eine ruhige, fast meditative Atmosphäre erzeugt.

Insgesamt ist „Sundigmorge“ ein lyrisches Werk, das eine starke Verbundenheit zur heimatlichen Natur und den dortigen Lebensgewohnheiten zum Ausdruck bringt. Es zeichnet ein harmonisches Bild eines Sonntagsmorgens und lädt zum Innehalten und Genießen ein.

Weitere Informationen

Paul Haller ist der Autor des Gedichtes „Sundigmorge“. 1882 wurde Haller in Rein bei Brugg geboren. Zwischen den Jahren 1898 und 1920 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Aarau. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Naturalismus zu. Bei dem Schriftsteller Haller handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 119 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen. Paul Haller ist auch der Autor für Gedichte wie „Abend“, „Abseits (Haller)“ und „Adie Wält“. Zum Autor des Gedichtes „Sundigmorge“ haben wir auf abi-pur.de weitere 65 Gedichte veröffentlicht.

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