Summa Summarum von Theodor Fontane

Eine kleine Stellung, ein kleiner Orden
(Fast wär’ ich auch mal Hofrat geworden),
Ein bißchen Namen, ein bißchen Ehre,
Eine Tochter „geprüft“, ein Sohn im Heere,
Mit siebzig ’ne Jubiläumsfeier,
Artikel im Brockhaus und im Meyer ...
Altpreußischer Durchschnitt. Summa Summarum,
Es drehte sich immer um Lirum Larum,
Um Lirum Larum Löffelstiel.
10 
Alles in allem – es war nicht viel.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Summa Summarum“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
58
Entstehungsjahr
1892-1898
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht trägt den Titel „Summa Summarum“ und stammt von dem deutschen Schriftsteller Theodor Fontane, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebte und als bedeutender Vertreter des Realismus in der deutschsprachigen Literatur gilt. Die exakte Entstehungszeit des Gedichts lässt sich nicht eindeutig feststellen, es ist jedoch als Teil seines Spätwerks anzusehen.

Der erste Eindruck des Gedichts ist geprägt von einer nüchternen, fast wehmütigen Bilanz des Lebens, die von einer untergründigen Ironie durchzogen ist.

In einfachen Worten gibt das lyrische Ich eine Bilanz seines Lebens wieder: Es spricht von einer kleinen Stellung – möglicherweise beruflich –, einem kleinen Orden und davon, fast einmal zum Hofrat ernannt worden zu sein. Es spricht von einem Stückchen Ruhm und Ehre, einer Tochter, die geprüft ist, und einem Sohn im Heer. Es erwähnt eine Jubiläumsfeier mit siebzig Jahren und Artikel über sich selbst in berühmten Lexika. All diese Ereignisse und Errungenschaften seiner Biographie fasst das lyrische Ich als „altpreußischer Durchschnitt“ zusammen und bezeichnet sie als „Lirum Larum“, eine abwertende Redensart für belanglose Dinge. Abschließend kommt es zu dem Selbsturteil, dass sein Leben „in allem – nicht viel“ gewesen sei.

In diesem Gedicht drückt das lyrische Ich eine gewisse Unzufriedenheit und Resignation aus. Es scheint seine bisherigen Errungenschaften als gering und unbedeutend zu bewerten und wirkt eher enttäuscht von seinem bisherigen Lebensweg.

Die Form des Gedichts ist geprägt durch einen freien Vers, ohne festes Metrum oder Reimschema. Der Stil ist schlicht und klar, ohne viel bildhafte Sprache oder komplexe Metaphern. Das Gedicht weist eine gewisse Sparsamkeit auf, die gut zum Inhalt passt: Das lyrische Ich reduziert sein Leben auf eine Aufzählung von eher banalen Tatsachen und hebt gerade dadurch hervor, wie wenig es in seinen Augen erreicht hat.

Die Sprache des Gedichts ist ebenfalls schlicht und nüchtern, was zu der ernüchternden Bilanz des lyrischen Ichs passt. Die abwertende Redewendung „Lirum Larum“ verstärkt diese Stimmung und rundet die selbstkritische Bestandsaufnahme ab.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Theodor Fontanes „Summa Summarum“ ein Gedicht ist, das auf einfache und nüchterne Weise eine selbstkritische Lebensbilanz zieht und dabei ein Bild von Enttäuschung und Resignation zeichnet. Dabei bedient es sich einer klaren Sprache und verzichtet auf komplizierte Formen oder Bilder. So entsteht ein intensiver Eindruck von der Unzufriedenheit des lyrischen Ichs mit seinem bisherigen Leben.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Summa Summarum“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Theodor Fontane. Fontane wurde im Jahr 1819 in Neuruppin geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1898 zurück. Erschienen ist der Text in Berlin. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Fontane handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 58 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 10 Versen mit nur einer Strophe. Theodor Fontane ist auch der Autor für Gedichte wie „An Lischen“, „An Marie“ und „An meinem Fünfundsiebzigsten“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Summa Summarum“ weitere 214 Gedichte vor.

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