Stör’ nicht den Schlaf der liebsten Frau, mein Licht! von Christian Morgenstern

Stör’ nicht den Schlaf der liebsten Frau, mein Licht!
Stör' ihren zarten, zarten Schlummer nicht.
 
Wie ist sie ferne jetzt. Und doch so nah.
Ein Flüstern – und sie wäre wieder da.
 
Sei still, mein Herz, sei stiller noch, mein Mund,
mit Engeln redet wohl ihr Geist zur Stund.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Stör’ nicht den Schlaf der liebsten Frau, mein Licht!“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
48
Entstehungsjahr
1914
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Stör' nicht den Schlaf der liebsten Frau, mein Licht!“ wurde von Christian Morgenstern verfasst, einem deutschsprachigen Dichter und Schriftsteller, der von 1871 bis 1914 lebte. Seine Schaffenszeit fällt somit größtenteils in das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert, dabei wird er oft der literarischen Strömung des Symbolismus zugeordnet.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht ruhig und eindringlich. Es entsteht das Bild einer zarten, fast heiligen Szene, in der die schlafende geliebte Frau fast wie eine körperlose Präsenz erscheint.

Der Inhalt des Gedichts beschreibt das lyrische Ich, das behutsam die Ruhe der schlafenden Frau betrachtet und nicht stören will. Es zeigt tiefe Zuneigung und Ehrfurcht für die Frau und ihren Schlaf, die als zart und fern, aber gleichzeitig auch nah beschrieben wird. Der Wunsch, sie nicht aufzuwecken, steht hier im Vordergrund.

Mit den Worten „Ein Flüstern – und sie wäre wieder da“ wird verdeutlicht, dass die schlafende Frau als abwesend wahrgenommen wird, obwohl sie physisch anwesend ist. Damit spielt Morgenstern auf den mystischen Charakter des Schlafes als einem Zustand zwischen Diesseits und Jenseits an. Die letzte Zeile impliziert, dass sie im Schlaf einer höheren Wirklichkeit begegnen könnte, in der sie mit Engeln kommuniziert.

Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit jeweils zwei Versen. Es hat eine klare, einfache Struktur und einen ebenso klaren, direkten Sprachstil. Der Sprachstil wirkt dennoch poetisch, was vor allem durch die suggestive Verwendung von Wörtern wie „zart“, „Flüstern“, „Engel“ erreicht wird. Diese Begriffe tragen dazu bei, das ruhige, ehrfurchtsvolle Bild des Gedichts zu zeichnen und die mystische, transzendente Dimension des Schlafes hervorzuheben. Auffällig sind auch die direkten Anreden „mein Licht“ und „mein Herz, mein Mund“, die das lyrische Ich nutzen, um sich selbst zur Ruhe und Stille zu ermahnen. Es zeigt seine Ehrfurcht und seinen Wunsch, die heilige Ruhe der Schlafenden auf keinen Fall zu stören.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Stör’ nicht den Schlaf der liebsten Frau, mein Licht!“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Morgenstern. 1871 wurde Morgenstern in München geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1914 zurück. Der Erscheinungsort ist München. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Moderne zuordnen. Bei dem Schriftsteller Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 6 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 48 Worte. Der Dichter Christian Morgenstern ist auch der Autor für Gedichte wie „Anto-logie“, „Bedenke, Freund, was wir zusammen sprachen“ und „Bim, Bam, Bum“. Zum Autor des Gedichtes „Stör’ nicht den Schlaf der liebsten Frau, mein Licht!“ haben wir auf abi-pur.de weitere 189 Gedichte veröffentlicht.

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