Strebst du nach des Himmels Freude von Wilhelm Busch

Strebst du nach des Himmels Freude
Und du weißt‘s nicht anzufassen,
Sieh nur, was die andern Leute
Mit Vergnügen liegen lassen.
 
Dicke Steine, altes Eisen
Und mit Sand gefüllte Säcke
Sind den meisten, welche reisen,
Ein entbehrliches Gepäcke.
 
Laß sie laufen, laß sie rennen;
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Nimm, was bleibt, zu deinem Teile.
11 
Nur was sie dir herzlich gönnen,
12 
Dient zu deinem ew‘gen Heile.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Strebst du nach des Himmels Freude“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
63
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das zu interpretierende Gedicht trägt den Titel „Strebst du nach des Himmels Freude“ und wurde von Wilhelm Busch verfasst, einem deutschen Autor und Zeichner, der im 19. Jahrhundert lebte.

Beim ersten Eindruck wirkt das Gedicht einfach, unkompliziert und sehr direkt, was sehr typisch für die Werke von Wilhelm Busch ist. Die Verse führen uns in eine Lehre ein, die darauf abzielt, das Glück im Unscheinbaren zu suchen und uns von der Hektik und dem Gewicht der Welt zu befreien.

Grundlegend handelt das Gedicht von der Suche nach Freude und Glück – dem 'Himmelsfreude' im darüber hinaus metaphorischen Sinne. Das lyrische Ich empfiehlt dem Leser / der Leserin mit Ratgebersprache, nach Freude in dem zu suchen, was andere Leute vernachlässigen oder zurücklassen. Die Beispiele „dicke Steine“, „altes Eisen“ und „mit Sand gefüllte Säcke“ sind Metaphern für die oft übersehenen oder unterschätzten Grundlagen des Lebens, die jedoch wertvoll und bedeutungsvoll sein können. Die Reisenden, die diese vernachlässigen, könnten als Metapher für Menschen stehen, die ständig nach Neuem, Anderem oder Besserem suchen, anstatt die einfachen Genüsse des Lebens zu schätzen. Nur was die Menschen uns 'herzlich gönnen', also ohne Neid und Groll, soll wirklich zu unserem Glück beitragen.

Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen. Der Rhythmus und das Reimschema folgen einem geregelten Muster, was einen angenehmen, flüssigen Lesefluss ermöglicht und gut zu der geradlinigen, lehrhaften Botschaft des Gedichts passt. Busch verwendet eine einfache, klare Sprache ohne verschachtelte Sätze oder komplizierte Metaphern, was ebenfalls zu seiner direkten, 'volksnahen' Art des Schreibens passt.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Wilhelm Busch in „Strebst du nach des Himmels Freude“ auf einfache und direkte Weise eine buddhistisch angehauchte Lebensweisheit vermittelt: Der Schlüssel zum Glück liegt in der Wertschätzung des Einfachen und scheinbar Unbedeutenden, und in dem bewussten Verzicht auf die ständige Jagd nach 'mehr' und 'besser'.

Weitere Informationen

Wilhelm Busch ist der Autor des Gedichtes „Strebst du nach des Himmels Freude“. Im Jahr 1832 wurde Busch in Wiedensahl geboren. In der Zeit von 1848 bis 1908 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Wiesbaden u. Berlin. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zu. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 63 Worte. Der Dichter Wilhelm Busch ist auch der Autor für Gedichte wie „Ach, ich fühl es! Keine Tugend“, „Ach, wie geht’s dem Heilgen Vater“ und „Als Christus der Herr in Garten ging“. Zum Autor des Gedichtes „Strebst du nach des Himmels Freude“ haben wir auf abi-pur.de weitere 208 Gedichte veröffentlicht.

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