Straßenerlebnisse von Joachim Ringelnatz

Mir ist wieder manches begegnet.
Es hat Bindfaden geregnet.
Das Wasser bepinkelte Straßen und Gassen,
Und ein verregneter Sprengwagenlenker
Fluchte den Regenmacher zum Henker.
Das sollte ein Sprengwagenlenker
Doch lieber unterlassen.
 
Vor einer grüngekleideten Maid
Blieb ich begeistert stehn.
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Sie sagte: ich möchte weitergehn.
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Das tat ich.
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Ob Mann, ob Frau, im grünen Kleid
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Sind beide stets sympathisch.
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Im zweiten Fall war ich sehr kühl,
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Denn ich entscheide nach Gefühl,
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Und mit einer Frau mit konkaven
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Popo
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Geh ich nun einmal nicht schlafen,
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No, no!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „Straßenerlebnisse“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
19
Anzahl Wörter
85
Entstehungsjahr
1928
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Straßenerlebnisse“ wurde von Joachim Ringelnatz verfasst, einem der bekanntesten deutschen Humoristen und Schriftsteller des frühen 20. Jahrhunderts. Ringelnatz ist vor allem für seine humorvollen und oft auch sarkastischen Lyrik bekannt, bei denen das Alltägliche und die Poesie miteinander verbunden werden.

Der erste Eindruck, den das Gedicht hinterlässt, ist ein heiterer und humorvoller. Es schildert alltägliche Erlebnisse auf der Straße und setzt diese in eine humorvolle und absurde Perspektive. Der Autor verwendet einen lockeren, volkstümlichen Sprachstil, der das Interesse des Lesers weckt und den Lesefluss fördert.

Im ersten Teil des Gedichtes beschreibt das lyrische Ich seine Beobachtung von einem Sprengwagenlenker, der wütend auf den Regen reagiert. Das ist ironisch, denn man könnte meinen, ein Sprengwagenlenker würde den Regen schätzen, da er dem Staub entgegenwirkt, der durch seine Arbeit entsteht. Die Erzählung ist humorvoll und zeigt die Absurdität in der alltäglichen Unzufriedenheit und Widersprüchlichkeit der Menschen.

Der zweite Teil des Gedichtes schildert die Begegnung mit einer Frau in grünem Kleid und die daraus folgende Charakterisierung des lyrischen Ichs. Es erklärt seine Anziehung zu grün gekleideten Personen, unabhängig von ihrem Geschlecht. Damit spielt Ringelnatz humorvoll auf Vorurteile und Stereotypen zwischen den Geschlechtern an. Gleichzeitig stellt das lyrische Ich seine Oberflächlichkeit dar, indem es die Frau aufgrund ihrer physischen Merkmale ablehnt.

Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit unterschiedlicher Versanzahl. Die Sprache ist einfach und direkt, gespickt mit humorvoller Ironie und Sarkasmus. Ringelnatz verwendet alltägliche und volkstümliche Ausdrücke, die das Gedicht zugänglich und leicht verständlich machen.

Zusammengefasst ist „Straßenerlebnisse“ ein humorvolles und ironisches Gedicht, in dem Ringelnatz alltägliche Begegnungen auf der Straße schildert. Durch die absurde Darstellung und humorvolle Sprache zeigt er die Widersprüchlichkeit und Oberflächlichkeit der menschlichen Natur auf.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Straßenerlebnisse“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Joachim Ringelnatz. Ringelnatz wurde im Jahr 1883 in Wurzen geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1928 zurück. Erschienen ist der Text in Berlin. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Moderne oder Expressionismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Ringelnatz ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 85 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 19 Versen. Joachim Ringelnatz ist auch der Autor für Gedichte wie „Afrikanisches Duell“, „Alone“ und „Alte Winkelmauer“. Zum Autor des Gedichtes „Straßenerlebnisse“ haben wir auf abi-pur.de weitere 560 Gedichte veröffentlicht.

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