Sternschnuppen von Klabund

Als ein seliger Vagant
Zieh ich in der Sterne Horden,
Streu von meines Schiffes Borden
Goldne Körner in das Land.
 
Wo ein Mädchen hellen Blicks
Eines Strahles Bahn ergattert,
Fühlt sie leuchtenden Geschicks,
Wie ihr Wunsch zum Stern entflattert. –
 
Süßer Vogel, halte still,
10 
Komm in meine Sternkajüte,
11 
Sag, was deine süße lütte
12 
Herrin Gutes von mir will
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Sternschnuppen“

Autor
Klabund
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
57
Entstehungsjahr
1913
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Alfred Henschke, bekannt unter dem Künstlernamen Klabund. Er war ein deutscher Schriftsteller und Lyriker, der von 1890 bis 1928 lebte. Dieses Gedicht stammt somit aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und ist teil der Epoche der Moderne.

Beim ersten Eindruck wirkt das Gedicht wie eine nächtliche, märchenhafte Reise durch ein Sternenmeer. Es entsteht eine kosmische Atmosphäre, die durch Fernweh, Freiheit und Romantik geprägt ist.

Das lyrische Ich beschreibt sich in den ersten vier Versen als Vagabund, der in den Horden der Sterne umherzieht und von seinem Schiff aus goldene Körner auf die Erde streut. Diese Zeilen können als Metapher für einen Sternschnuppenregen interpretiert werden. In der zweiten Strophe geht es um ein Mädchen, das einen dieser Strahlen fängt und dadurch ihr Schicksal spürt. Ihr Wunsch fliegt als Folge davon in den Sternenhimmel hinauf. In der letzten Strophe wendet sich das lyrische Ich an einen Vogel und lädt ihn in seine Sternen-Kajüte ein. Er möchte wissen, was die Herrin des Vogels von ihm möchte.

Das Gedicht hat eine sehr konkrete Bildhaftigkeit und nutzt eine romantische Sprache und Metaphern, um emotionale Konzepte und Fantasien zu vermitteln. Klabund nutzt das Symbol der Sternschnuppen als Wunschträger und Hoffnungsbringer.

Die Form des Gedichts ist klassisch: es besteht aus drei Vierzeilern, also aus zwölf Versen. Das Versmaß und die Reimform sind im deutschsprachigen Raum sehr gängig: Es handelt sich um den Kreuzreim (abab), was dem Gedicht einen rhythmischen, fast liedhaften Charakter verleiht.

Zusammengefasst kann interpretiert werden, dass das lyrische Ich in der Rolle eines Weltenbummlers das Phänomen der Sternschnuppen als metaphorisches Mittel nutzt, um eine romantische Botschaft über die Erhabenheit des Universums, das Streben nach Glück und die Erfüllung von Wünschen zu vermitteln.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Sternschnuppen“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Klabund. 1890 wurde Klabund in Crossen an der Oder geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1913. Der Erscheinungsort ist Berlin. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das vorliegende Gedicht umfasst 57 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Die Gedichte „Ballade“, „Baumblüte in Werder“ und „Bauz“ sind weitere Werke des Autors Klabund. Zum Autor des Gedichtes „Sternschnuppen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 139 Gedichte vor.

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