Spätherbstnebel, kalte Träume von Heinrich Heine
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Spätherbstnebel, kalte Träume, |
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Ueberfloren Berg und Thal, |
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Sturm entblättert schon die Bäume, |
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Und sie schaun gespenstisch kahl. |
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Nur ein einz’ger, traurig schweigsam |
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Einz’ger Baum steht unentlaubt, |
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Feucht von Wehmuthsthränen gleichsam, |
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Schüttelt er sein grünes Haupt. |
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Ach, mein Herz gleicht dieser Wildniß, |
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Und der Baum, den ich dort schau |
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Sommergrün, das ist das Bildniß, |
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Vielgeliebte, schöne Frau! |
Details zum Gedicht „Spätherbstnebel, kalte Träume“
Heinrich Heine
3
12
58
1844
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Spätherbstnebel, kalte Träume“ wurde von dem deutschen Dichter Heinrich Heine verfasst, der von 1797 bis 1856 lebte. Er gehört damit zur literarischen Epoche der Romantik, die von circa 1795 bis 1835 andauerte.
Beim ersten Lesen des Gedichts entsteht der Eindruck einer melancholischen Stimmung. Die düsteren und traurigen Bilder des Spätherbsts und der kalten Träume vermitteln ein Gefühl von Einsamkeit und Wehmut.
Der Inhalt des Gedichts beginnt mit der Beschreibung einer herbstlichen Landschaft. Die Natur erscheint kalt, neblig und kahl, nur ein einziger Baum ist noch belaubt. Dieser Baum scheint traurig und wehmütig zu sein, als wären seine Blätter Tränen. In der letzten Strophe identifiziert sich das lyrische Ich mit der Wildnis und dem Baum und vergleicht diesen mit seiner verehrten und geliebten Frau, die noch lebendig und grün in seiner Erinnerung ist.
Das lyrische Ich drückt hier seine Gefühle von Verlust und Trauer aus. Die verlassene und kahle Landschaft ist ein Metapher für sein Inneres, das nach dem Verlust seiner Geliebten verwaist und einsam ist.
Das Gedicht besteht aus drei Strophen zu je vier Versen, es hat also die Form eines Quartetts. Der Sprachstil ist bildreich und metaphorisch, typisch für die romantische Poesie. Die Verwendung altertümlicher Schreibweisen wie „Ueberfloren“ oder „Wehmuthsthränen“ verstärkt den nostalgischen und melancholischen Ausdruck des Gedichts. Insgesamt ist das Gedicht ein eindrückliches Zeugnis für Heines Fähigkeit, tiefe Emotionen in kraftvollen und bildhaften Versen auszudrücken.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Spätherbstnebel, kalte Träume“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Heine. 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1844. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 58 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Heine sind „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“, „Almansor“ und „Als ich, auf der Reise, zufällig“. Zum Autor des Gedichtes „Spätherbstnebel, kalte Träume“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.
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