Spätherbst von Theodor Fontane

Schon mischt sich Roth in der Blätter Grün,
Reseden und Astern sind im Verblühn,
Die Trauben geschnitten, der Hafer gemäht,
Der Herbst ist da, das Jahr wird spät.
 
Und doch (ob Herbst auch) die Sonne glüht, –
Weg drum mit der Schwermuth aus Deinem Gemüth!
Banne die Sorge, genieße was frommt,
Eh Stille, Schnee und Winter kommt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Spätherbst“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
56
Entstehungsjahr
1895
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das analysierte Gedicht, „Spätherbst“, wurde von Theodor Fontane, einem deutschen Schriftsteller und Journalisten, verfasst, der von 1819 bis 1898 lebte. Dieser Analysenzeitraum liegt also in der Epoche des poetischen Realismus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Der erste Eindruck des Gedichts ist prophylaktisch und hoffnungsvoll, inspiriert von den Schönheiten und Veränderungen, die die Jahreszeit Herbst mit sich bringt.

Im „Spätherbst“ schildert das lyrische Ich die charakteristischen Herbstveränderungen in der Natur, wobei es die Erscheinungen von vergehenden Blumen, reifer Ernte und der langsam sich ändernden Blätfarben hervorhebt. Gleichzeitig ist aber auch die melancholisch-hoffnungsvolle Stimmung des lyrischen Ichs zu spüren, die durch den Wechsel der Jahreszeiten hervorgerufen wird. Inhaltlich geht es im ersten Abschnitt des Gedichts um das Ende des Sommers und die Ankunft des Herbstes, symbolisiert durch das Rot in den grünen Blättern, das Verwelken der Reseden und Astern und die Ernte der Trauben und des Hafers. Im zweiten Teil werden trotz der herbstlichen Veränderungen positive Emotionen zum Ausdruck gebracht. Das lyrische Ich fordert dazu auf, die Melancholie zu verbannen und das zu genießen, was gut und noch da ist, bevor die Kälte und Stille des Winters hereinbricht.

Es ist ein recht einfaches Gedicht in Bezug auf Form und Struktur, bestehend aus zwei Vierzeilern mit einem deutlich erkennbaren Reimschema ABAB in beiden Strophen. Es verwendet einfache, bildhafte Sprache, die leicht zu verstehen ist, aber dennoch starke Emotionen und Bilder hervorruft. Fontane verwendet metaphorische Elemente, um das Eindringen des Herbstes darzustellen (Rot in der grünen Farbe der Blätter, welkende Blumen, geerntete Früchte) und animiert den Leser dazu, die schönen und positiven Aspekte zu sehen und zu genießen, trotz der sich annährenden Kälte und Dunkelheit des Winters.

Insgesamt zeigt das Gedicht eine tiefe Wertschätzung für die Schönheit und den Zyklus der Natur und die Fähigkeit des Menschen, Freude und Bedeutung, auch in den Übergängen und Veränderungen des Lebens, zu finden.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Spätherbst“ ist Theodor Fontane. Geboren wurde Fontane im Jahr 1819 in Neuruppin. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1895 zurück. Der Erscheinungsort ist Stuttgart und Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Fontane ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 56 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Der Dichter Theodor Fontane ist auch der Autor für Gedichte wie „An Emilie“, „An Lischen“ und „An Marie“. Zum Autor des Gedichtes „Spätherbst“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 214 Gedichte vor.

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