Sommernacht von Klabund
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Mit des Mondes Silberauge |
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Träum’ ich in die blaue Welt. |
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Scharf ergießt sich meines Blickes Lauge |
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Über Dorf und Feld. |
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Aber in die Ferne |
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Dringt mein Blick verweint. |
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Sind es Lichter, sind es Sterne? |
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Berg und Himmel wohl vereint. |
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Hügel Himmel ich verfehle |
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Eure Grenze gern |
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Und so weißt auch du nicht, Seele, |
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Ob du Licht bist oder Stern. |
Details zum Gedicht „Sommernacht“
Klabund
3
12
59
1913
Moderne,
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht trägt den Titel „Sommernacht“ und wurde vom deutschen Dichter Klabund verfasst, der zwischen 1890 und 1928 lebte. Inhaltlich fällt es somit in die Epoche des literarischen Expressionismus.
Der erste Eindruck des Gedichts suggeriert eine ruhige und träumerische Stimmung, durch die Klabund uns in einen Zustand des Nachdenkens und der Selbstreflexion versetzt.
Das lyrische Ich beschreibt in einfachen Worten, wie es in den hellen Nachthimmel schaut und über Dorf und Feld träumt. Es nutzt den Blick in die Ferne und die scheinbare Unmöglichkeit, Lichter und Sterne, Berge und Himmel in der Dunkelheit zu unterscheiden, als Metapher für innere Verwirrung und den Wunsch nach Selbstfindung. Es weiß nicht, wo Grenzen liegen und fühlt sich verloren. Dem Gedicht liegt also eine tiefe Sehnsucht nach Klarheit und Erkenntnis zugrunde.
Formal zeigt sich das Gedicht traditionell strukturiert. Es besteht aus drei Strophen zu je vier Versen; das metrische Schema und der Reimschema sind allerdings nicht erkennbar, was für eine frei rhythmisierte Lyrik der Moderne typisch ist. Die Sprache des Gedichts ist eher schlicht und unverschnörkelt, aber mit einer bildreichen Symbolik, wie das wiederkehrende Motiv des Lichts und der Sterne, die eine Brücke zwischen der äußeren Landschaft und der inneren Seelenlandschaft des lyrischen Ichs schlagen.
Klabund nutzt die nächtliche Natur als Spiegel der inneren Zustände des lyrischen Ichs, welches eine Identitätssuche und das Ringen um Selbsterkenntnis thematisiert – ein zentraler Aspekt des Expressionismus. Insofern ist das Gedicht ein Ausdruck persönlicher Emotionen und innerer Zustände, wie sie für diese literarische Epoche typisch sind.
Weitere Informationen
Klabund ist der Autor des Gedichtes „Sommernacht“. Der Autor Klabund wurde 1890 in Crossen an der Oder geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1913 zurück. Der Erscheinungsort ist Berlin. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Moderne oder Expressionismus zugeordnet werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 59 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere Werke des Dichters Klabund sind „Ad notam“, „Akim Akimitsch“ und „Altes Reiterlied“. Zum Autor des Gedichtes „Sommernacht“ haben wir auf abi-pur.de weitere 139 Gedichte veröffentlicht.
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Zum Autor Klabund sind auf abi-pur.de 139 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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