Sommer ist ’ne schöne Zeit von Robert Burns

Sommer ist ’ne schöne Zeit,
Bunte Blumen giebt’s denn;
Bächlein hüpft im blauen Kleid
Und ich wart’ auf den Liebsten.
 
Immer wachen, O,
Das ist doch am betrübt’sten:
Schlafen kann ich nicht,
Ich denk’ an meinen Liebsten.
 
Tag und Nacht im Traum,
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Mein Lachen, ach, wo blieb’s denn?
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Schlafen kann ich nicht,
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Ich denk’ an meinen Liebsten.
 
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Dunkel kommt die Nacht,
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Mild die Sterne scheinen,
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Das arme Mädchen wacht
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Und trübt das Aug’ mit Weinen.
 
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Immer wachen, O,
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Das ist doch am betrübt’sten.
19 
Schlafen kann ich nicht,
20 
Ich denk’ an meinen Liebsten.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Sommer ist ’ne schöne Zeit“

Autor
Robert Burns
Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
96
Entstehungsjahr
nach 1775
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichtes ist Robert Burns, ein schottischer Dichter des 18. Jahrhunderts. Sein kreativer Schaffenszeitraum lässt sich in das literarische Zeitalter der Aufklärung und Sentimentalität einordnen.

Das Gedicht „Sommer ist 'ne schöne Zeit“ wirkt auf den ersten Blick fröhlich und heiter, aufgrund des Titels und des idyllischen Bildes eines sommerlichen Tages mit bunten Blumen und einem „hüpfenden“ Bächlein. Die nostalgische Stimmung des Gedichts ist jedoch durchzogen von einer melancholischen Grundstimmung, die sich im Laufe der Strophen verstärkt.

Inhaltlich handelt es sich um eine lyrische Ich-Erzählerin, die an ihren Geliebten denkt. Trotz der Schönheit des Sommers scheint sie in einem Zustand der Unruhe und Schlaflosigkeit zu sein, getrieben von der Sehnsucht und Wachsamkeit, die durch die Abwesenheit ihres Geliebten hervorgerufen wird. Die Freuden des Sommers dienen nur als Kontrast zu ihrem inneren Schmerz, und die Nacht, die normalerweise Ruhe und Schlaf bringt, ist nur eine weitere Gelegenheit für ihr Leiden und ihre Sehnsucht.

In Bezug auf die Form besteht das Gedicht aus fünf Strophen mit jeweils vier Versen. Jede Strophe scheint eine eigenständige Einheit innerhalb des Gedichts mit einer eigenen Botschaft und Stimmung zu sein. Der Strophenwechsel und der sich verändernde Inhalt kennzeichnen auch den Wechsel der Tageszeit und die sich vertiefende Melancholie des lyrischen Ichs.

Sprachlich bedient sich Burns einer einfachen, aber wirkungsvollen Sprache und benutzt häufig die symbolische Kraft der Natur, um Emotionen zu vermitteln. Auch die Wiederholungen („Ich denk’ an meinen Liebsten“ und „Schlafen kann ich nicht“) verstärken das Gefühl der Schlaflosigkeit und Sehnsucht. Sie geben dem Gedicht einen besonders melancholischen und träumerischen Rhythmus und verstärken das Gefühl der Sehnsucht. Abschließend lässt sich sagen, dass Burns die Sommerlandschaft nicht nur als idyllisches Naturschauspiel, sondern auch als Projektionsfläche für menschliche Emotionen und Zustände nutzt.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Sommer ist ’ne schöne Zeit“ ist Robert Burns. Geboren wurde Burns im Jahr 1759 in Alloway (Ayrshire). Im Zeitraum zwischen 1775 und 1796 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang oder Klassik zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen und umfasst dabei 96 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Robert Burns sind „Beß und ihr Spinnrad“, „Da liegt der Hund begraben“ und „Das Auge voll Thränen“. Zum Autor des Gedichtes „Sommer ist ’ne schöne Zeit“ haben wir auf abi-pur.de weitere 101 Gedichte veröffentlicht.

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