Sollte mich in plötzlichem Ruin von Georg Friedrich Daumer
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Sollte mich in plötzlichem Ruin |
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Feuerblick und heitre Laune flieh’n, |
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Sollte sich durch Ader und Gebein |
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Bange Qual und dumpfe Schwere zieh’n – |
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Nicht, o nicht mit herben Arzenei’n, |
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Denn ich hasse diese Medicin, |
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Komm zu mir mit einem Becher Wein, |
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Komm mit Laute, Flöte, Tamburin! |
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Wirket das zu wenig auf mich ein, |
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Komm mit einem süßen Mundrubin! |
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Wird umsonst auch diese Mühe sein – |
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Dann Ade! dann sprich: Begrabet ihn! |
Details zum Gedicht „Sollte mich in plötzlichem Ruin“
Georg Friedrich Daumer
6
12
72
1846
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Dieses Gedicht wurde von Georg Friedrich Daumer verfasst, einem deutschen Lyriker und Philosophen des 19. Jahrhunderts.
Beim ersten Lesen scheint das Gedicht von einem lebensfrohen Individuum zu stammen, das vor einer möglichen persönlichen Krise warnt. Der Dichter beschreibt in einer leicht verständlichen Sprache seine Vorstellungen, wie er mit Konflikten und Verzweiflung umgehen möchte.
Inhaltlich thematisiert das lyrische Ich zunächst einen plötzlichen Untergang, der seine heitere Laune und seinen Lebensmut nehmen könnte und ihm stattdessen Schmerzen und Schwere zufügen würde. Es betont jedoch, dass es im Falle einer solchen Tragödie keine herkömmlichen Heilmittel wünscht, da es diese Medizin hasst. Stattdessen fordert es Wein sowie Musik und fordert auch einen „süßen Mundrubin“, was wahrscheinlich als Metapher für einen Kuss oder eine intime Begegnung zu verstehen ist. Sollten alle diese Versuche scheitern, den Schmerz zu lindern, so möge man ihn begraben.
Das Gedicht zeichnet das Bild eines Menschen, der seine Heilung im Lebensgenuss und in den Künsten sucht, sei es Musik, Wein oder Liebe. Angst und Verzweiflung sollten nicht mit strengen Medikamenten behandelt werden, sondern mit Freude, Kreativität und menschlicher Nähe. Wenn diese Behandlungen jedoch nicht helfen, ist der Sprecher bereit, sich dem Tod zu stellen.
Das Gedicht besteht aus sechs gleich strukturierten zweizeiligen Strophen, was eine klar definierte und konsistente Form bietet. Die Sprache ist klar und prägnant, die Syntax eher einfach. Metaphorische Elemente sind präsent, wie der „süße Mundrubin“, der eine gewisse Romantik und Sinnlichkeit ins Spiel bringt. Der letzte Vers fügt eine dunkle Note hinzu und beendet das Gedicht mit einer mutigen, aber traurigen Resignation. Insgesamt bietet das Gedicht eine eindrucksvolle Kombination von Lebensfreude, klassischer Romantik und düsterem Realismus.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Sollte mich in plötzlichem Ruin“ des Autors Georg Friedrich Daumer. Der Autor Georg Friedrich Daumer wurde 1800 in Nürnberg geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1846. Erscheinungsort des Textes ist Hamburg. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 72 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 6 Strophen. Weitere Werke des Dichters Georg Friedrich Daumer sind „Es ist ein Stern vom erhabenen Himmel gefallen“, „Es kam ein Hauch von oben“ und „Immerhin, so viel sie mag“. Zum Autor des Gedichtes „Sollte mich in plötzlichem Ruin“ haben wir auf abi-pur.de weitere 20 Gedichte veröffentlicht.
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- Es kam ein Hauch von oben
- Immerhin, so viel sie mag
- Lilie hat der Zungen Zehne
- Nicht düstre, Theosoph, so tief!
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- O wär ich ein See, so spiegelhell
Zum Autor Georg Friedrich Daumer sind auf abi-pur.de 20 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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