Sieh nicht, was andre tun von Christian Morgenstern

Sieh nicht, was andre tun,
der andern sind so viel,
du kommst nur in ein Spiel,
das nimmermehr wird ruhn.
 
Geh einfach Gottes Pfad,
laß nichts sonst Führer sein,
so gehst du recht und grad,
und gingst du ganz allein.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Sieh nicht, was andre tun“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
40
Entstehungsjahr
1914
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Sieh nicht, was andre tun“ wurde von Christian Morgenstern verfasst, der von 1871 bis 1914 lebte. Damit kann das Werk zeitlich in das Zeitalter des Naturalismus und des beginnenden Expressionismus eingeordnet werden, wobei Morgenstern als Vertreter des Symbolismus gilt.

Beim ersten Eindruck fällt auf, dass das Gedicht eine klare Botschaft zu vermitteln scheint und Anleitung zum individuellen Handeln und Denken gibt. Es ist in freien Versen geschrieben, die sprachlich einfach gehalten sind und somit leicht verständlich wirken.

Inhaltlich fordert das lyrische Ich den Leser auf, nicht auf das Handeln anderer zu achten, da es zu viele Individuen gibt und man sich dadurch nur in einem unaufhörlichen Spiel verlieren würde. Vielmehr solle man seinen eigenen Weg gehen, alleine wenn es sein muss, auf Gottes Pfad, ohne sich der Führung durch Externes zu unterwerfen. Das lyrische Ich möchte damit auf Selbstständigkeit und Autonomie hinweisen.

Bezogen auf die Form besitzt das Gedicht zwei Strophen zu je vier Versen. Im Hinblick auf die Sprache fällt die einfache, klare und damit gut verständliche Wortwahl auf. Es gibt keine überflüssigen Metaphern oder Verzierungen, sondern eine geradlinige Anweisung.

Hervorzuheben ist, dass das Gedicht kein festes Metrum und kein durchgängiges Reimschema aufweist, was auf die dichterischen Freiheiten im Symbolismus hinweist. Morgenstern nutzt diese Freiheiten, um seine Botschaft möglichst klar und ohne sprachliche Umwege zu vermitteln. Es lässt sich daher sagen, dass Morgenstern in seinem Gedicht einen regelrechten Appell an die persönliche Unabhängigkeit und Selbstfindung formuliert.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Sieh nicht, was andre tun“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Morgenstern. Der Autor Christian Morgenstern wurde 1871 in München geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1914. Erscheinungsort des Textes ist München. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Moderne zuordnen. Bei dem Schriftsteller Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 40 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Christian Morgenstern ist auch der Autor für Gedichte wie „Anto-logie“, „Bedenke, Freund, was wir zusammen sprachen“ und „Bim, Bam, Bum“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Sieh nicht, was andre tun“ weitere 189 Gedichte vor.

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