Sie ’st schön und falsch von Robert Burns

Sie ’st falsch und schön, das macht mir Schmerz,
Ich liebte sie so lang’;
Sie brach den Schwur, sie brach mein Herz,
Das klang mir trüb’ und bang.
Ein Strohkopf kam mit Geld und Gut,
Sie nahm ihn an mit frohem Muth,
Sie wußt’ nicht, wie das Ander’n thut,
Und wie’s zum Herzen drang.
 
Ihr Alle, die Ihr Weiber liebt,
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Seid hierin nur nicht blind:
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Was Wunder, wenn man uns betrübt,
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Sie sind ’mal so gesinnt.
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O Weib, dem Mann zu Lust und Heil,
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Dir ward des Engels Form zutheil,
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Mehr kannst Du nicht verlangen, weil
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Vollkomm’nes man nicht find’t.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Sie ’st schön und falsch“

Autor
Robert Burns
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
104
Entstehungsjahr
1789
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Sie 'st schön und falsch“ wurde von Robert Burns verfasst, einem schottischen Dichter, der zwischen 1759 und 1796 lebte. Seine Arbeit ist also in das Zeitalter der Aufklärung und den zugehörigen literarischen Strömungen wie der Romantik einzuordnen.

Beim ersten Lesen des Gedichts kann man seinen melancholischen Ton wahrnehmen. Der Sprecher scheint tief verletzt zu sein, und äußert dabei sowohl Enttäuschung als auch Resignation.

Zusammenfassend lässt sich der Inhalt so beschreiben: In den ersten acht Versen ausdrückt das lyrische Ich seine Enttäuschung und das Herzschmerz durch das untreue Verhalten der geliebten Frau. Sie hat einen reichen Mann geheiratet, ohne Rücksicht auf die Gefühle des Sprechers. In der zweiten Strophe richtet der Sprecher eine Warnung an andere Männer, die genauso verblendet von Frauen sind wie er selbst. Er suggeriert, dass Frauen oft unehrlich und betrügerisch sein können und Männer sollten sich dessen bewusst sein. Nichtsdestotrotz muss man akzeptieren, dass Frauen (ebenso wie Männer) nicht perfekt sind.

Hinsichtlich der Form und Sprache fällt auf, dass das Gedicht in zwei Strophen mit jeweils acht Versen unterteilt ist. Das Gedicht scheint in Paarreimen geschrieben zu sein, was dem Gedicht einen melodischen Ton verleiht. Burns verwendet eine einfache, aber kraftvolle Sprache, um seine Gefühle und Ansichten zu vermitteln. Seine Wortwahl und Bildsprache sind klar und prägnant, was seine Botschaft noch stärker hervortreten lässt.

Insgesamt kann das Gedicht als Ausdruck von Verwirrung, Enttäuschung und Resignation gesehen werden. Der Sprecher ist sowohl verletzt durch das untreue Verhalten der Frau, als auch durch seine eigene Naivität und Blindheit. Die Botschaft des Gedichts erscheint deshalb in seinem Kontext der Aufklärung als eine Warnung vor der Unbeständigkeit von Liebe und Leidenschaft, und vor den möglichen Gefahren der emotionalen Bindung.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Sie ’st schön und falsch“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Robert Burns. Geboren wurde Burns im Jahr 1759 in Alloway (Ayrshire). 1789 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang oder Klassik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 104 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere Werke des Dichters Robert Burns sind „Daß das Weib sich nicht beklage“, „Dein Wohlsein, meine schöne Maid!“ und „Der Hochland-Bursche“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Sie ’st schön und falsch“ weitere 101 Gedichte vor.

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