Sie liebten sich beide, doch keiner von Heinrich Heine

Sie liebten sich beide, doch keiner
Wollt’ es dem andern gestehn;
Sie sahen sich an so feindlich,
Und wollten vor Liebe vergehn.
 
Sie trennten sich endlich und sah’n sich
Nur noch zuweilen im Traum;
Sie waren längst gestorben,
Und wußten es selber kaum.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Sie liebten sich beide, doch keiner“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
44
Entstehungsjahr
1823–1824
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Sie liebten sich beide, doch keiner“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem der bedeutendsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts. Heines Werk steht zeitlich in der Epoche des Vormärz und der Romantik.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht melancholisch und tragisch. Es erzählt von zwei Menschen, die einander lieben, sich dies jedoch nicht eingestehen wollen oder können. Aus ihrer unterdrückten Liebe entsteht eine Art Feindlichkeit. Diese reicht so weit, dass sie an ihrer unausgesprochenen Liebe fast zugrunde gehen. In der zweiten Strophe trennen sie sich, begegnen einander nur noch in Träumen und sind letztlich gestorben – im übertragenen Sinne, nicht körperlich. Das lyrische Ich beschreibt einen tragischen Liebeskonflikt, der letztlich zwei Menschenleben kostet, weil sie nicht fähig oder bereit waren, ihre Gefühle offen auszudrücken.

Die Form des Gedichts weist Merkmale des vierzeiligen Kreuzreims auf, der besonders in der Lyrik des 19. Jahrhunderts häufig vorkommt. Jede Strophe besteht aus vier Versen, wobei der erste und der zweite Vers sich im Reim unterscheiden.

Die Sprache Heines ist gekennzeichnet durch eine schlichte, aber eindringliche Wortwahl. Durch konkrete Verben wie „sehen“, „wollen“, „trennen“ und „sterben“ gewinnt die Handlung eine starke plastische Anschaulichkeit. Zugleich wird durch die Verwendung des in der deutschen Dichtung seltenen Präteritums (Wollt’, sah’n) eine Distanz und Vergangenheit der beschriebenen Ereignisse suggeriert. Diese Kombination von Anschaulichkeit und Distanz erzeugt eine besondere Spannung, die das Tragische des Geschehens hervorhebt.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Sie liebten sich beide, doch keiner“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Heine. 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1824. Der Erscheinungsort ist Hamburg. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 44 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Ach, ich sehne mich nach Thränen“, „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“ und „Ahnung“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Sie liebten sich beide, doch keiner“ weitere 535 Gedichte vor.

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