Seid mir nur nicht gar zu traurig von Wilhelm Busch

Seid mir nur nicht gar zu traurig,
Daß die schöne Zeit entflieht,
Daß die Welle kühl und schaurig
Uns in ihre Wirbel zieht;
 
Daß des Herzens süße Regung,
Daß der Liebe Hochgenuß,
Jene himmlische Bewegung,
Sich zur Ruh begeben muß.
 
Laßt uns lieben, singen, trinken,
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Und wir pfeifen auf die Zeit;
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Selbst ein leises Augenwinken
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Zuckt durch alle Ewigkeit.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Seid mir nur nicht gar zu traurig“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
59
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Seid mir nur nicht gar zu traurig“ stammt von Wilhelm Busch, einem deutschen Dichter und Zeichner des 19. Jahrhunderts. Es kann zeitlich der Epoche des Realismus zugeordnet werden.

Beim ersten Lesen macht das Gedicht einen melancholischen, aber auch tröstenden Eindruck. Es stellt sowohl das Vergängliche im Leben als auch die Unendlichkeit der Existenz dar.

Der Inhalt des Gedichts kann grob zusammengefasst werden: Das lyrische Ich bittet seine Adressaten, nicht allzu traurig zu sein, dass die gute Zeit vorbei ist und das Leben mit seinen Veränderungen, symbolisiert durch die wirbelnden Wogen, sie mit sich zieht. Das lyrische Ich gesteht ein, dass herzliche Gefühle und die Freude an der Liebe irgendwann zur Ruhe kommen müssen. Trotzdem fordert es zum Lieben, Singen und Trinken auf, zum Genießen des Augenblicks und zum Trotz gegen die Zeit, denn sogar ein kleines Augenzwinkern hätte die Kraft, die Ewigkeit zu durchdringen.

Die Botschaft des Gedichts scheint zu sein, dass trotz der Unausweichlichkeit des Lebenswandels und des Alterns die Freude am Leben und die feinen menschlichen Emotionen Bedeutung und Auswirkungen auf das ganze Universum haben.

In Bezug auf seine Form besteht das Gedicht aus drei vierzeiligen Strophen, wobei sich das Reimschema durch das ganze Gedicht zieht (aabb). Die Sprache ist relativ einfach und leicht verständlich. Dennoch sind Ausdrücke wie „kühl und schaurig“, „Hochgenuss“, „himmlische Bewegung“ und „leises Augenwinken“ poetische Umformulierungen, die emotionalen Wert und symbolische Bedeutung hinzufügen.

Insgesamt benutzt Wilhelm Busch in diesem Gedicht eine Kombination aus lebendiger Sprache, guter Struktur und vereinfachten Ausdrücken, um eine Reflexion über das Leben, die Zeit und deren Wichtigkeit darzustellen.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Seid mir nur nicht gar zu traurig“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Wilhelm Busch. Im Jahr 1832 wurde Busch in Wiedensahl geboren. Zwischen den Jahren 1848 und 1908 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Wiesbaden u. Berlin. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 59 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Wilhelm Busch sind „Also hat es dir gefallen“, „Auf Wiedersehn“ und „Auf den Sonntag früh Morgen“. Zum Autor des Gedichtes „Seid mir nur nicht gar zu traurig“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 208 Gedichte vor.

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