An unsre Dichter von Johann Christian Friedrich Hölderlin

Des Ganges Ufer hörten des Freudengotts
Triumph, als allerobernd vom Indus her
Der junge Bacchus kam, mit heilgem
Weine vom Schlafe die Völker weckend.
 
O weckt, ihr Dichter! weckt sie vom Schlummer auch
Die jetzt noch schlafen, gebt die Gesetze, gebt
Uns Leben, siegt, Heroen! ihr nur
Habt der Eroberung Recht, wie Bacchus.
HOELDERLIN.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.6 KB)

Details zum Gedicht „An unsre Dichter“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
9
Anzahl Wörter
54
Entstehungsjahr
1799
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An unsre Dichter“ stammt von Johann Christian Friedrich Hölderlin, einem der bedeutensten lyrischen Dichter der deutschen Romantik, der von 1770 bis 1843 lebte. Bezüglich der zeitlichen Einordnung ist anzunehmen, dass das Werk zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden ist.

Beim ersten Lesen fällt vor allem die bildliche Beschreibung auf, die Hölderlin verwendet, um seinen Aufruf an die Dichter zu formulieren. In der ersten Strophe ist die Rede von einem Triumph des jungen Bacchus, dem Gott des Weines, der vom Indus her kommt und die Völker mit heiligem Wein weckt. In der zweiten Strophe spricht er die Dichter direkt an und fordert sie auf, die Menschen ebenfalls aufzuwecken und die Gesetze zu geben.

Im Grunde genommen ist das Gedicht ein Appell an die Dichter seiner Zeit. Hölderlin vergleicht sie mit Bacchus und fordert sie auf, die Menschen aus ihrem Schlaf, also ihrer Unwissenheit oder Gleichgültigkeit, zu wecken. Der Dichter soll, wie der Gott des Weines, die Menschen beleben und sie anleiten.

Die Sprache des Gedichts ist hochpoetisch und voller Metaphern. Dies ist charakteristisch für die Epoche der Romantik, in der die Natur oft verklärt und die Bedeutung des Einzelnen in der Gesellschaft betont wurde. In Bezug auf die Form besteht das Gedicht aus zwei Strophen, wobei die erste Strophe vier und die zweite Strophe fünf Verse umfasst. Der Rhythmus und das Reimschema variieren, was ein Merkmal frei gestalteter lyrischer Formen ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht „An unsre Dichter“ eine Aufforderung an die Dichter seiner Zeit enthält, die Menschen, ähnlich dem Gott Bacchus, aufzuwecken und sie zu beleben. Hölderlins Hochachtung vor der Dichterrolle und seine Sicht auf die geistige Leistung der Dichter als essentiell für die Gesellschaft wird in dieser lyrischen Form eloquent und bildgewaltig dargestellt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „An unsre Dichter“ des Autors Johann Christian Friedrich Hölderlin. Geboren wurde Hölderlin im Jahr 1770 in Lauffen am Neckar. Im Jahr 1799 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Tübingen. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Klassik oder Romantik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 54 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 9 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere Werke des Dichters Johann Christian Friedrich Hölderlin sind „Dem Genius der Kühnheit“, „Der Gott der Jugend“ und „Der Winkel von Hahrdt“. Zum Autor des Gedichtes „An unsre Dichter“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 181 Gedichte vor.

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