Sehnsucht von Wilhelm Busch
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Schon viel zu lang |
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Hab ich der Bosheit mich ergeben. |
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Ich lasse töten, um zu leben, |
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Und bös macht bang. |
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Denn niemals ruht |
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Die Stimme in des Herzens Tiefe, |
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Als ob es zärtlich klagend riefe: |
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Sei wieder gut. |
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Und frisch vom Baum |
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Den allerschönsten Apfel brach ich. |
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Ich biß hinein, und seufzend sprach ich, |
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Wie halb im Traum: |
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Du erstes Glück, |
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Du alter Paradiesesfrieden, |
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Da noch kein Lamm den Wolf gemieden, |
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O komm zurück! |
Details zum Gedicht „Sehnsucht“
Wilhelm Busch
4
16
74
nach 1848
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Sehnsucht“ wurde von Wilhelm Busch verfasst, einem deutschen Dichter und Karikaturisten aus dem 19. Jahrhundert, bekannt für seine humorvollen und scharfsinnigen Verse.
Bei der ersten Lektüre fällt einem sofort die traurige und reuige Stimmung des lyrischen Ichs auf. Die Sprache ist klar und im Einklang mit dem üblichen Stil von Busch, obwohl in diesem Gedicht ein ernsterer Unterton vorherrscht.
Das Gedicht beginnt mit dem lyrischen Ich, das seine bisherigen böswilligen Handlungen beklagt und wie es „tötet, um zu leben“ − möglicherweise eine metaphorische Darstellung von Boshaftigkeit und egoistischen Verhaltensweisen. Die zweite Strophe offenbart das ständige schlechte Gewissen und die innere Stimme, die ihn drängt, wieder gut zu sein. Die dritte Strophe führt ein Bild des Sündenfalls ein, mit dem lyrischen Ich, das in einen frischen Apfel beißt – eine klar erkennbare Referenz auf Adam und Eva im Garten Eden. Im letzten Vers drückt das lyrische Ich eine tiefe Sehnsucht nach der verlorenen Unschuld und dem paradiesischen Frieden aus, eine Zeit, in der „noch kein Lamm den Wolf gemieden hat“.
Die vier Strophen sind jeweils in vier Verse unterteilt, und das gesamte Gedicht ist in einem relativ einfachen, unverzierten Sprachstil geschrieben. Die Sprache ist schnörkellos und direkt, was es leicht macht, die grundlegende Botschaft des Gedichts zu verstehen: Die Reue über vergangene Fehler und die Sehnsucht nach einer verlorenen Unschuld und Güte.
Das Gedicht ist eine klare Reflexion und Kritik des lyrischen Ichs an seinem eigenen Verhalten und Busch nutzt diese einfache, aber dennoch tiefgründige Sprache, um eine moralische Lektion zu vermitteln: Die Bedeutung von Güte und die Reue über verlorene Unschuld. Es dient als Erinnerung an die menschliche Tendenz, nach der Vergangenheit und einem einfacheren, besseren Leben zu sehnen.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Sehnsucht“ des Autors Wilhelm Busch. Geboren wurde Busch im Jahr 1832 in Wiedensahl. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1848 und 1908. Erscheinungsort des Textes ist Wiesbaden u. Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 74 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Die Gedichte „Also hat es dir gefallen“, „Auf Wiedersehn“ und „Auf den Sonntag früh Morgen“ sind weitere Werke des Autors Wilhelm Busch. Zum Autor des Gedichtes „Sehnsucht“ haben wir auf abi-pur.de weitere 208 Gedichte veröffentlicht.
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