Schweigen von Edgar Allan Poe

Es giebt Begriffe, Dinge körperlos,
Urbilder jener Zwillingswesenheit,
Welcher der urzeitliche Schöpferschooß
Von Stoff und Geist Gestalt und Leben leiht.
Es giebt ein zwiefach Schweigen – Meer und Strand –
Seele und Leib. Das eine wohnt fernab
An einem Orte, den die ernste Hand
Gütiger Huldinnen mit Grün umgab.
Ein treu Gedenken waltet darum her
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Und mildert seinen Ernst, nimmt ihm das Grau’n.
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Es trägt den dunklen Namen: „Nimmermehr!“
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O fürcht’ es nicht, du kannst dich ihm vertraun.
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Doch wenn sein Schatten, der im Reich der Lethe
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Als finstrer, namenloser Elfe weilt,
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Dich vor der Zeit und unverhofft ereilt,
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Dann bete!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Schweigen“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
100
Entstehungsjahr
nach 1825
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Schweigen“ wurde von Edgar Allan Poe verfasst, einem US-amerikanischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Poe ist vor allem für seine dunklen und mysteriösen Werke bekannt, und dieses Gedicht passt gut zu diesem Schaffensstil.

Bereits beim ersten Lesen wird klar, dass es sich um eine eher düstere und melancholische Stimmung handelt. Das lyrische Ich reflektiert über Begriffe und Ideen, die über die physische Welt hinausgehen. Dabei werden Themen wie das Jenseits, das Schweigen und die Dualität von Leib und Seele behandelt.

In einfacheren Worten beschreibt das Gedicht eine Art der Dualität, die das lyrische Ich in der Welt sieht, besonders in Bezug auf Stoff und Geist, Meer und Strand, Seele und Leib. Diese Dualität wird als etwas gesehen, was dem Menschen Geheimnis und Furcht einflößt.

Das lyrische Ich scheint zu sagen, dass das Schweigen sowohl eine physische als auch eine spirituelle Dimension hat. Dieses Schweigen scheint eine Form der Beruhigung und des Trostes für das lyrische Ich zu sein, obwohl es auch etwas Unheimliches an sich hat, was durch den dunklen Namen „Nimmermehr“ symbolisiert wird.

Die Form und Sprache des Gedichts zeigen ebenfalls Hinweise auf diese Dualität. Die Verse wechseln zwischen körperlichen und geistigen Bildern und schaffen so ein starkes Gefühl der Gegensätze. Der Gebrauch von alten Ausdrücken und Konstruktionen lässt das Gedicht älter und zeitlos wirken, was zur mystischen Atmosphäre beiträgt.

Zusammenfassend geht es in Poe's „Schweigen“ um die Dualität der Welt und des Lebens, das Schweigen und wie der Mensch sich damit auseinandersetzen kann. Es ist typisch für Poe's dunklen und geheimnisvollen Schreibstil und zeigt seine Fähigkeit, tiefe und komplizierte Themen in einer zugleich schönen und schaurigen Weise zu behandeln.

Weitere Informationen

Edgar Allan Poe ist der Autor des Gedichtes „Schweigen“. Geboren wurde Poe im Jahr 1809 in Boston, USA. Im Zeitraum zwischen 1825 und 1849 ist das Gedicht entstanden. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 100 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit nur einer Strophe. Edgar Allan Poe ist auch der Autor für Gedichte wie „An Annie“, „An F . . . s.“ und „An Helene“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Schweigen“ weitere 17 Gedichte vor.

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