Schulgedichte zum Auswendiglernen von Joachim Ringelnatz

1
Ein niedliches Eichhörnchen
Lutschte am kleinen Zehchen.
Dort hatte es ein Weh-Wehchen –
Wahrscheinlich ein Leichdörnchen.
 
2
Nun sieh mal an! Ei ei!
Am Himmel stehn drei Sterne.
Vor kurzem standen da nur zwei.
10 
Nun wüßt ich gar zu gerne
11 
Was Näheres über die Ferne.
12 
Denn etwas stimmt mir nicht dabei.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Schulgedichte zum Auswendiglernen“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
49
Entstehungsjahr
1933
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht mit dem Titel „Schulgedichte zum Auswendiglernen“ wurde von Joachim Ringelnatz verfasst. Ringelnatz, geboren am 7. August 1883, gestorben am 17. November 1934, war ein bekannter deutscher Schriftsteller, Kabarettist und Maler, der besonders für seine humorvollen und skurrilen Gedichte bekannt ist.

Bei einer ersten Lektüre fällt der einfache und humorvolle Stil des Gedichts auf, der typisch für die Arbeiten von Ringelnatz ist. Trotz der scheinbaren Einfachheit der Verse verbirgt sich jedoch eine tiefe und sorgfältige Beobachtung der Welt.

Inhaltlich behandelt das Gedicht zwei unterschiedliche Episoden. In der ersten Strophe wird eine kuriose Situation beschrieben, in der ein Eichhörnchen an einem kleinen Zeh lutscht, anscheinend weil es ein „Weh-Wehchen“ hat. Diese Szene ist humorvoll und zeigt das Interesse des lyrischen Ichs an den kleinen Details der Natur und jedem Lebewesen.

In der zweiten Strophe wird ein anderes Thema aufgegriffen. Hier wundert sich das lyrische Ich über die Anzahl der Sterne am Himmel und strebt danach, mehr über das ferne Universum zu erfahren. Dabei deutet die letzte Zeile an, dass etwas Unstimmiges oder Unerklärliches wahrgenommen wird, was für eine kindliche Neugierde und einen unstillbaren Wunsch nach Wissen spricht.

Das Gedicht besteht aus zwei Strophen unterschiedlicher Länge, was Unregelmäßigkeit und einen gewissen Grad an Chaos widerspiegelt - ein weiteres Kennzeichen von Ringelnatz' Arbeiten. Die Sprache des Gedichts ist einfach und zugänglich, was zur humorvollen und unbeschwerten Atmosphäre beiträgt. Dennoch gibt es Anzeichen für eine tiefere, nachdenklichere Ebene, die in dem Wunsch nach Wissen und Verstehen zum Ausdruck kommt.

Insgesamt kann das Gedicht als ein typisches Beispiel für Ringelnatz' Stil gesehen werden, der Humor, Absurdität und Tiefsinnigkeit in einfacher Sprache vereint. Es zeigt die Wertschätzung des Autors für die kleinen Details des Lebens und die endlose Neugier auf die Welt.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Schulgedichte zum Auswendiglernen“ ist Joachim Ringelnatz. Der Autor Joachim Ringelnatz wurde 1883 in Wurzen geboren. 1933 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Moderne oder Expressionismus zugeordnet werden. Der Schriftsteller Ringelnatz ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 49 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Joachim Ringelnatz sind „Abschiedsworte an Pellka“, „Afrikanisches Duell“ und „Alone“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Schulgedichte zum Auswendiglernen“ weitere 560 Gedichte vor.

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