Schon wieder bin ich fortgerissen von Heinrich Heine
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Schon wieder bin ich fortgerissen |
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Vom Herzen, das ich innig liebe, |
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Schon wieder bin ich fortgerissen – |
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O wüßtest du, wie gern ich bliebe. |
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Der Wagen rollt, es dröhnt die Brücke, |
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Der Fluß darunter fließt so trübe; |
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Ich scheide wieder von dem Glücke, |
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Vom Herzen, das ich innig liebe. |
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Am Himmel jagen hin die Sterne, |
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Als flöhen sie vor meinem Schmerze – |
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Leb’ wohl, Geliebte! In der Ferne, |
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Wo ich auch bin, blüht dir mein Herze. |
Details zum Gedicht „Schon wieder bin ich fortgerissen“
Heinrich Heine
3
12
74
1844
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das vorgestellte Gedicht „Schon wieder bin ich fortgerissen“ stammt von dem deutschen Dichter Heinrich Heine. Heine wurde am 13. Dezember 1797 geboren und starb am 17. Februar 1856. Sein literarischer Schaffenszeitraum fällt damit in das 19. Jahrhundert, genauer gesagt in die Literaturperiode der Romantik.
Auf den ersten Blick handelt es sich bei dem Gedicht um einen emotionalen und eindringlichen Ausdruck von Abschiedsschmerz und Trennungssehnsucht.
Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich seine erzwungene Abreise von einem geliebten Menschen. Es spricht von dem Schmerz, von diesem Herzen, das es innig liebt, erneut fortgerissen zu werden. Trotz des vorhandenen Glücks, muss das lyrische Ich erneut die Geliebte verlassen. Trotz des Schmerzes und des Abschieds verspricht das lyrische Ich seiner Geliebten, dass sein Herz für sie weiterhin blühen wird, egal Wo es sich auch befindet.
Die Form des Gedicht ist in drei Strophen unterteilt, jede bestehend aus vier Versen. Das Gedicht beginnt mit einer Aussage, die zweimal wiederholt wird und damit die emotionale Dringlichkeit unterstreicht. Die Sprache ist einfach, aber gleichzeitig sehr kraftvoll. Die Verwendung von Metaphern wie „Der Wagen rollt, es dröhnt die Brücke, Der Fluß darunter fließt so trübe“, erzeugt eine düstere und traurige Stimmung und spiegelt die Schwere des Abschieds wider. Der Metapher der „hinjagenden Sterne“ verstärkt den Eindruck von Flucht und Vergehen. Mit den letzten Versen versucht das lyrische Ich Trost und Hoffnung zu vermitteln, indem es betont, dass sein Herz für die Geliebte weiter blüht.
Zusammenfassend handelt es sich um ein sehr emotionales Gedicht, das den inneren Konflikt und den Schmerz der Trennung auf eine intensive und metaphorische Weise vermittelt. Heine schafft es, das Universelle und Zeitlose an der Erfahrung von Abschied und Sehnsucht auf eine individuell-konkrete und persönliche Weise auszudrücken. Seine Wahl an Bildern und Metaphern macht die Emotionen des lyrischen Ichs greifbar und nachvollziehbar und verleiht dem Gedicht seine emotionale Kraft.
Weitere Informationen
Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Schon wieder bin ich fortgerissen“. 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. 1844 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 74 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Die Gedichte „Ach, die Augen sind es wieder“, „Ach, ich sehne mich nach Thränen“ und „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Schon wieder bin ich fortgerissen“ weitere 535 Gedichte vor.
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