Schlachtgesang von Christian Morgenstern

Den Kinnback ab,
den Kinnback ab!
Der Laie leihe sich dem Trab.
zum Teufel er sich hinpack’
vorm Kinnback!
 
Das Kniebein ab,
das Kniebein ab!
Der Laie leihe sich dem Trab,
sonst trägt ihm einen Hieb ein
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das Kniebein.
 
11 
Der Kinnback und das Kniebein,
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die flößen keine Lieb’ ein.
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Hoiotoho hui hui hui
14 
heulala weia!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Schlachtgesang“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
55
Entstehungsjahr
1895-1896
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Schlachtgesang“ stammt von Christian Morgenstern, einem deutschen Dichter, der vom 6. Mai 1871 bis zum 31. März 1914 lebte. Er verfasste das Werk also in der Zeit des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, was in die Ära der Moderne fällt.

Beim ersten Lesen des Gedichts entsteht der Eindruck eines lauten, expressiven und leidenschaftlichen Schlachtrufs. Dies wird unterstrichen durch die sich wiederholenden, kraftvollen Aufforderungen, die offensichtlichen körperlichen Verweise und die emotionale Abschlusserklärung.

Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit insgesamt vierzehn Versen. Im wesentlichen Inhalt artikuliert das lyrische Ich eine Aufforderung an die „Laien“, sich dem „Trab“ anzuschließen. Die genaue Bedeutung dieses „Trabs“ bleibt unklar, aber es könnte metaphorisch für die Teilnahme am kollektiven Kampf oder die Fortbewegung im Leben stehen. Den Begriff „Laie“ könnte man als eine Person deuten, die unerfahren oder neu in einer bestimmten Tätigkeit oder Situation ist.

Die ersten beiden Strophen besprechen Körperteile - den Kinnbacken und das Kniebein. Im Zusammenhang könnten diese körperlichen Verweise symbolisch für den Mut und die Körpereinsatz, der für die beschriebene Aktivität benötigt wird, stehen. Die wiederholten Aufforderungen („Den Kinnback ab“ und „Das Kniebein ab“) betonen die Unvermeidbarkeit und Notwendigkeit der Opfer, die das lyrische Ich vorschlägt.

Die Sprache des Gedichts ist einfach, aber stark und voller Energie. Morgenstern verwendet eine Menge Alliteration und Wiederholung, um den rhythmischen, liedähnlichen Charakter des Werks zu verstärken. Dies ist besonders deutlich in der dritten und letzten Strophe, in der das lyrische Ich laute und emotionale Ausrufe macht, die sowohl Freude als auch möglicherweise Schmerz oder Traurigkeit hervorrufen.

Formal handelt es sich bei „Schlachtgesang“ allerdings nicht um ein klassisches Gedicht, denn es fehlt ein klarer Reim- oder Rhythmusplan. Zugleich ist der Text stark von einer mündlich-vokalen Tradition geprägt und erinnert an einen Marsch- oder Kriegsgesang.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Morgensterns „Schlachtgesang“ ein energetisches, expressives Werk ist, das unter anderem den Mut und die Opferbereitschaft in Situationen des Kampfes oder der Anstrengung symbolisiert.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Schlachtgesang“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Morgenstern. Im Jahr 1871 wurde Morgenstern in München geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1896. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 55 Worte. Christian Morgenstern ist auch der Autor für Gedichte wie „Anto-logie“, „Bedenke, Freund, was wir zusammen sprachen“ und „Bim, Bam, Bum“. Zum Autor des Gedichtes „Schlachtgesang“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 189 Gedichte vor.

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