Schein und Sein von Wilhelm Busch

Mein Kind, es sind allhier die Dinge,
Gleichviel, ob große, ob geringe,
Im Wesentlichen so verpackt,
Dass man sie nicht wie Nüsse knackt.
 
Wie wolltest du dich unterwinden,
Kurzweg die Menschen zu ergründen.
Du kennst sie nur von außenwärts.
Du siehst die Weste, nicht das Herz.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.5 KB)

Details zum Gedicht „Schein und Sein“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
46
Entstehungsjahr
1832 - 1908
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht trägt den Titel „Schein und Sein“ und wurde von Wilhelm Busch verfasst, einem deutschen Dichter und Zeichner, der von 1832 bis 1908 lebte. daher lässt sich das Gedicht zeitlich der Epoche des Realismus zuordnen.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht gewitzt und nachdenklich. Es beschäftigt sich mit der Tatsache, dass Darstellung und Wahrheit oft nicht übereinstimmen - ein universelles Thema, das auch heute noch aktuell ist.

Inhaltlich geht es darum, dass alles, egal ob groß oder klein, komplizierter ist, als es auf den ersten Blick erscheint. Man sieht nur die Oberfläche der Dinge und Menschen und kann deren wahres Wesen nicht einfach entdecken, genauso wie man eine Nuss knacken kann, um an ihr Inneres zu gelangen. Das lyrische Ich warnt das angesprochene „Kind“ davor, zu versuchen, Menschen schnell zu durchschauen, da man nur ihre äußere Erscheinung sieht und das Herz – also ihre innere Beschaffenheit und Gefühle – verborgen bleibt.

Formal besteht das Gedicht aus zwei Vierzeilern. Die Reimform ist Kreuzreim, da die ersten und die beiden letzten Verse jeder Strophe jeweils miteinander reimen (ABAB).

Die Sprache des Gedichts ist einfach und direkt, was typisch für Busch ist und es leicht verständlich und zugänglich macht. Es wird auf bildhafte Sprache zurückgegriffen („Nüsse knackt“, „Weste, nicht das Herz“) um abstrakte Gedanken vermittelbar zu machen.

Zusammenfassend behandelt das Gedicht den Unterschied zwischen Schein und Sein und fordert einen sensibleren und tieferen Blick auf die Welt und Menschen. Es ist eine Mahnung, nicht vorschnell zu urteilen und bewusst zu sein, dass es immer mehr gibt, als auf den ersten Blick sichtbar ist.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Schein und Sein“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Wilhelm Busch. Geboren wurde Busch im Jahr 1832 in Wiedensahl. Das Gedicht ist in der Zeit von 1848 bis 1908 entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 46 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Weitere Werke des Dichters Wilhelm Busch sind „Als er noch krause Locken trug“, „Also hat es dir gefallen“ und „Auf Wiedersehn“. Zum Autor des Gedichtes „Schein und Sein“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 208 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Wilhelm Busch

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Wilhelm Busch und seinem Gedicht „Schein und Sein“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors Wilhelm Busch (Infos zum Autor)

Zum Autor Wilhelm Busch sind auf abi-pur.de 208 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.