Schatz, warum bist du so traurig? von Wilhelm Busch

Schatz, warum bist du so traurig?
Ich bin aller Freuden voll.
Meinst du, daß ich dich verlasse?
Nein, du gefällst mir gar zu wohl.
 
Eh ich dich, mein Kind, verlasse,
Muß der Himmel fallen ein
Und die Sterne sich verlieren,
Und der Mond muß finster sein.
 
Sitzen da zwei helle Sterne
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An dem blauen Himmelszelt.
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Der eine scheint auf mein Feinsliebchen,
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Der andere ins weite Feld.
 
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Sitzen da zwei Turteltauben
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Auf dem grünen Dornenstrauch.
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Wo sich zwei Verliebte scheiden,
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Da verwelket Gras und Laub.
 
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Laub und Gras, das muß verwelken,
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Aber unsre Liebe nicht.
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Dies soll sein mein letztes Denken,
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Dies soll sein zur guten Nacht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.5 KB)

Details zum Gedicht „Schatz, warum bist du so traurig?“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
106
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Schatz, warum bist du so traurig?“ wurde von Wilhelm Busch verfasst, einem deutschen Dichter und Zeichner, der im 19. Jahrhundert lebte.

Auf den ersten Eindruck handelt es sich um ein romantisches Gedicht, das eine innige Zuneigung und Treuebekundung des lyrischen Ichs zu seiner geliebten Person ausdrückt.

Im ersten Teil des Gedichts wird gezeigt, dass das lyrische Ich bemüht ist, seine besorgte Geliebte zu beruhigen, die offenbar Urängste hat, ihn zu verlieren. Es spricht über seine Liebe, die äußerst stark ist und zeigt seine Entschlossenheit, sie nicht zu verlassen. Es wird betont, wie sehr ihm an seiner Geliebten liegt, und dass eine Trennung für ihn erst dann denkbar wäre, wenn unmögliche Dinge geschehen würden – wie der Himmel, der einstürzt, oder der Mond, der dunkel wird.

Im mittleren und weiteren Teil des Gedichts werden Naturbilder wie Sterne und Turteltauben als Analogien verwendet, um die Gefühle und das Versprechen der ewigen Liebe des lyrischen Ichs zu verdeutlichen. Turteltauben sind bekannt als Symbol der Liebe und Treue, da sie sich ein Leben lang paaren. Der Verweis auf das Verwelken von Gras und Laub könnte als Symbol für die Unausweichlichkeit des Abschieds verstanden werden, das lyrische Ich betont jedoch, dass, obgleich alles andere verwelken und vergehen mag, ihre Liebe beständig bleibt.

Das Gedicht hat eine recht einfache Form, bestehend aus vierzeiligen Strophen und einem regelmäßigen Versmaß, das dem Leser ein Gefühl von Ruhe und Beständigkeit vermittelt, genau wie die Botschaft des Gedichts selbst. Die Sprache ist klug und poetisch, aber dennoch leicht verständlich, wodurch die Intensität der Gefühle des lyrischen Ichs stärker betont wird. Hierbei nutzt der Dichter vor allem Naturmetaphern, um seine Botschaft zu vermitteln. Es wird deutlich, dass das lyrisische Ich seine tiefe und unveränderliche Liebe ausdrücken möchte, die trotz äußeren Veränderungen und möglichen Trennungen Bestand haben wird.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Schatz, warum bist du so traurig?“ ist Wilhelm Busch. Busch wurde im Jahr 1832 in Wiedensahl geboren. Im Zeitraum zwischen 1848 und 1908 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in München. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen und umfasst dabei 106 Worte. Die Gedichte „Als er noch krause Locken trug“, „Also hat es dir gefallen“ und „Auf Wiedersehn“ sind weitere Werke des Autors Wilhelm Busch. Zum Autor des Gedichtes „Schatz, warum bist du so traurig?“ haben wir auf abi-pur.de weitere 208 Gedichte veröffentlicht.

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