Räzel von Ludwig Schubart

Ich weis ein Ding – für Götter
Ists nicht gemacht – für Engel
Ists überley – für Thiere
Unbrauchbar; unentbehrlich
Ist dieses Ding dem Menschen,
Und wandelt unter Menschen,
Und lacht und weint mit ihnen,
Und liebt so sehr die Menschen:
Es heißt – Religion.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Räzel“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
9
Anzahl Wörter
41
Entstehungsjahr
1782
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Räzel“ wurde von Ludwig Schubart verfasst, der von 1765 bis 1811 lebte. Aufgrund seines Lebensdatums kann das Gedicht der literarischen Epoche der Aufklärung (18. Jahrhundert) zugeordnet werden.

Beim ersten Lesen fällt auf, dass das lyrische Ich etwas beschreibt, dessen Identität erst am Ende des Gedichts enthüllt wird. Es wird als ein Ding beschrieben, das den Göttern und Engeln unbekannt ist, den Tieren unnötig und für den Menschen essentiell ist. Es wandelt unter den Menschen, teilt ihre Gefühle und Empfindungen und liebt sie zutiefst.

Inhaltlich macht das lyrische Ich eine Aussage über Religion. Es betont, dass Religion ein menschliches Konzept ist, das sowohl von himmlischen Wesen als auch von Tieren nicht verstanden oder benötigt wird. Dennoch ist es für den Menschen unerlässlich. Die Religion lebt unter den Menschen, sie teilt ihre Freuden und Leiden und liebt die Menschheit intensiv. Es ist wichtig zu beachten, dass das lyrische Ich Religion nicht kritisiert, sondern ihre besondere Beziehung zum Menschen hervorhebt und sie als integralen Bestandteil des menschlichen Lebens darstellt.

In Bezug auf die Form besteht das Gedicht aus einer einzelnen Strophe mit neun Versen. Die Struktur dient der erzählenden Darstellung und der sukzessiven Enthüllung der beschriebenen Entität. Die Sprache des Gedichts ist einfach und geradlinig, was das Rätsel, das es löst, zugänglicher macht. Die Wahl von Verben wie „lachen“, „weinen“ und „lieben“ vermittelt eine starke Emotionalität und unterstreicht die enge Verbindung zwischen Mensch und Religion.

Zusammenfassend ist „Räzel“ ein Gedicht des Aufklärers Ludwig Schubart, das die menschliche Dimension der Religion betont. Es zeigt Religion als etwas Unverzichtbares für den Menschen, das sowohl seine Freuden als auch seine Trauer teilt und eine tiefe Liebe zur Menschheit hat. In seiner einfachen Sprache und klaren Struktur spiegelt das Gedicht die zugängliche und universelle Natur von Religion wider.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Räzel“ des Autors Ludwig Schubart. Im Jahr 1765 wurde Schubart in Geislingen geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1782 entstanden. Erschienen ist der Text in Stuttgart. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit oder Sturm & Drang zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das Gedicht besteht aus 9 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 41 Worte. Weitere Werke des Dichters Ludwig Schubart sind „Aeschylus“ und „Die Buße“. Zum Autor des Gedichtes „Räzel“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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