Robert Blum von Louise Otto-Peters

„Ists wahr? ists möglich? klangs von Mund zu Munde!
Wie konnte solche schlimme That geschehen?“
So fragend Tausende betroffen stehen
Als man von Wien vernahm die Schreckenskunde.
 
„Ach es ist wahr!“ tönt’s jammernd in der Runde,
Zum Opfer wurde Robert Blum ersehen,
Als Märtyrer zum blutgen Tod zu gehen
Dem Volke treu bis zu der letzten Stunde.
 
Dem deutschen Volke, das ihm fest vertraute
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Das ihn gewählt zu seinen Abgesandten
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Weil so wie er es keiner je verstanden.
 
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Und jedes Herz sein Hoffen auf ihm baute!
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Und Allen, die wie ich ihn ganz erkannten
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Verstummt der Schmerz im dumpfen Jammerlaute.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Robert Blum“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
101
Entstehungsjahr
1840-1850
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Robert Blum“ wurde von Louise Otto-Peters verfasst, einer wichtigen Dichterin und Frauenrechtlerin des 19. Jahrhunderts. Die zeitliche Einordnung lässt sich auf die Mitte des 19. Jahrhunderts legen, da Louise Otto-Peters von 1819 bis 1895 lebte und teil des literarischen und sozialpolitischen Geschehen in dieser Zeit war.

Der erste Eindruck des Gedichts ist von einer tiefen Trauer und einer emotionalen Aufwühlung geprägt. Es geht um den Schock und die Fassungslosigkeit über die Nachricht des Todes von Robert Blum, einer wichtigen historischen Persönlichkeit.

Im Inhalt geht es um die Tötung des Politikers und Revolutionären Robert Blum, einer zentralen Figur der revolutionären Bewegung von 1848. Blums Tod wird als schreckliche Tat und als Martyrium dargestellt, das das deutsche Volk tief erschüttert hat. Es deutet darauf hin, dass er als Vertreter des Volkes dargestellt wird, der verstanden und gewählt wurde, da er die Hoffnungen und Ziele des Volkes repräsentierte. Sein Tod hat Schmerz und tiefe Trauer ausgelöst, vor allem unter denen, die ihn und seine Ideale vollständig verstanden haben.

In Bezug auf die Form des Gedichts lässt sich sagen, dass das Gedicht in vier Strophen mit unterschiedlicher Versanzahl unterteilt ist: die ersten beiden Strophen haben je vier Verse, die letzten beiden Strophen haben je drei Verse. Dieser Wechsel in der Versanzahl verstärkt den emotionalen Ausdruck des Gedichts und spiegelt den Übergang von Fassungslosigkeit und Frage nach Wahrheit zu Trauer und Schmerz wider.

Die Sprache des Gedichts ist stark emotional und drückt die tiefe Trauer und Fassungslosigkeit über Blums Tod aus. Darüber hinaus sind die Verse geprägt von Rhetorischen Fragen, die den Schock über die schreckliche Tat zum Ausdruck bringen. Durch die Verwendung von direkter Rede und emotional beladenen Worten wie „Schreckenskunde“, „Jammer“,„Märtyrer“ wird eine starke, emotionale Atmosphäre erzeugt. Zudem wird Robert Blum wird auf heroische Weise dargestellt („Dem Volke treu bis zu der letzten Stunde“), was seinen Status als Volksheld unterstreicht.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Robert Blum“ stammt aus der Feder der Autorin bzw. Lyrikerin Louise Otto-Peters. Geboren wurde Otto-Peters im Jahr 1819 in Meißen. Im Jahr 1850 ist das Gedicht entstanden. Leipzig ist der Erscheinungsort des Textes. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten der Autorin lassen eine Zuordnung zur Epoche Realismus zu. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 101 Worte. Die Dichterin Louise Otto-Peters ist auch die Autorin für Gedichte wie „An August Peters“, „An Byron“ und „An Georg Herwegh“. Zur Autorin des Gedichtes „Robert Blum“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 106 Gedichte vor.

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